Berufungsgericht macht Staatsanwaltschaft Vorwürfe
Kommt Harvey Weinstein bald frei?

Harvey Weinstein wurde zu 23 Jahren Haft verurteilt. Das Berufungsgericht hat Vorwürfe gegen die damalige Staatsanwaltschaft erhoben. Könnte der Fall nun neu aufgerollt werden?
Publiziert: 18.12.2021 um 18:00 Uhr
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Harvey Weinstein verbüsst eine 23-jährige Haftstrafe wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung.
Foto: imago images/UPI Photo

23 Jahre muss Harvey Weinstein (69) eigentlich in einem New Yorker Hochsicherheitsgefängnis absitzen. Der Filmmogul wurde wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt. Doch nun könnte das Urteil aufgehoben werden.

Denn wie «The Hollywood Reporter» berichtet, hat das Berufungsgericht in New York jetzt Anschuldigungen gegen die damalige Staatsanwaltschaft erhoben. Die soll Frauen vor Gericht als Zeuginnen zugelassen haben, die keine mutmasslichen Opfer von Weinstein gewesen seien. Das habe zur Folge gehabt, dass die Jury durch die unverhältnismässige Belastung beeinflusst worden sei.

In fünf weiteren Fällen angeklagt

Die Entscheidung, ob das Urteil gegen Weinstein aufgehoben und ein neuer Strafprozess aufgerollt wird, wird im Januar gefällt. Dazu ist er in Los Angeles wegen weiterer Sexualstraftaten angeklagt. Nach Mitteilung der Staatsanwaltschaft geht es um Vorwürfe von fünf Frauen, darunter Vergewaltigung, in einem Zeitraum von 2004 bis 2013. Das Gerichtsverfahren soll im Sommer starten. (bsn)

Der Fall Weinstein

In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.

In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.

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