Auf einen Blick
- TV-Koch Gino D'Acampo mit schweren Vorwürfen wegen unangemessenen Verhaltens konfrontiert
- Frauen berichten von vulgären Kommentaren und anzüglichen Bemerkungen durch D'Acampo
- Dutzende Personen schildern Erfahrungen über einen Zeitraum von mehr als 12 Jahren
Der bekannte italienische TV-Koch Gino D'Acampo (48), der vor allem im britischen Fernsehen zu sehen ist, wird mit schwerwiegenden Vorwürfen wegen sexuell unangemessenen Verhaltens konfrontiert. Laut einer Untersuchung des TV-Senders ITV News haben Dutzende Personen über einen Zeitraum von mehr als 12 Jahren Erfahrungen geschildert, die als «inakzeptabel, beunruhigend und schrecklich» beschrieben werden.
Eine Frau, die unter dem Pseudonym Hannah auftritt, sagt, D'Acampo habe 2011 vulgäre Kommentare ihr gegenüber gemacht. Sie gibt an, er habe gesagt: «Ich würde dich gerne umdrehen und gegen die Küchentheke f****n.» Laut Hannah reagierten Crewmitglieder mit Gelächter, während sie selbst «Schock» und «Entsetzen» verspürte.
Eine weitere anonyme Frau berichtet von einem Vorfall, bei dem D'Acampo, der regelmässig in der Sendung «This Morning» auftritt und für seine teilweise zweideutigen Sprüche bekannt ist, nur in Boxershorts die Tür geöffnet, sich aufs Bett geworfen und eine anzügliche Bemerkung über sein Geschlechtsteil gemacht habe.
Zudem wird D'Acampo vorgeworfen, einem jüngeren Teammitglied gedroht zu haben, dessen Freundin zu «f****n», falls er ihm kein Eis hole. Auch soll er laut Aussagen einer Produktionsmitarbeiterin 2018 am Set von «Gordon, Gino and Fred's Road Trip» ohne Begrüssung lautstark verkündet haben, dass er an diesem Morgen «f****n» wolle.
«Das entspricht einfach nicht meinem Wesen»
Die Anwälte von D'Acampo weisen alle Anschuldigungen entschieden zurück. In einer Erklärung betonte der Koch: «Ich würde niemals etwas tun, von dem ich dachte, es könnte jemanden verärgern oder beunruhigen. Das entspricht einfach nicht meinem Wesen.»
D'Acampo betont, dass ihm bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas von den Vorwürfen zu Ohren gekommen sei, vielmehr sei er «wiederholt von Führungskräften auf höchster Ebene unterstützt und für Hauptsendezeiten beauftragt» worden – «und zwar in dem Zeitraum, in dem ich mich angeblich unangemessen verhalten habe.» In seiner Karriere habe er mit über 1500 Menschen an rund 80 Produktionen gearbeitet, worauf er sehr stolz sei. «Ich nehme solche Angelegenheiten sehr ernst, und der Vorwurf, ich hätte mich unangemessen verhalten, ist zutiefst beunruhigend.»