Ist die Party auf Mallorca bald schon wieder vorbei? Daraufhin deuten derzeit die steigenden Corona-Zahlen auf der spanischen Insel hin. Am vergangenen Donnerstag fielen 800 Tests an dem Ferienort positiv aus – mehr als je zuvor. Noch gibt es zwar keine neuen Massnahmen, doch viele Anwohner auf der Insel bangen wieder vor einem Lockdown, darunter auch so manche Ballermann-Sänger und -Sängerinnen.
«Du arbeitest jeden Tag mit der Angst im Nacken, dass die Zahlen weiter explodieren oder die Restriktionen wieder angezogen werden», sagt etwa Marion «Krümel» Pfaff (48), Sängerin und Besitzerin des Krümels Stadl zu «Bild». «Die Saison 2020 haben wir komplett abgeschrieben und in 2021 können wir momentan nur von heute auf morgen schauen.»
Lockdown wäre «emotional hart»
Für Lorenz Büffel (42) wäre ein weiterer Lockdown nicht nur finanziell schwierig, sondern auch «emotional hart»: «15 Jahre war ich dort arbeiten, sieben Monate pro Jahr habe ich dort das Inselleben inhaliert, meine Frau im Megapark kennengelernt. Der Wegfall der zweiten Saison ist für viele Künstler existenzbedrohend.» Für den Entertainer sei es jetzt keine Lösung, alles wieder dichtzumachen. «Ich bin dafür, dass zumindest Bier- und Schinkenstrasse sowie der Bierkönig in der jetzigen Form offenbleiben, sich jeder umsichtig verhält und zumindest die Gastronomen und Hoteliers wegen der vielen Jobs, die da dran hängen, ihr Geschäft machen können», sagt er stattdessen. Diskotheken und Clubs sind derzeit auf Mallorca noch geschlossen, in kleineren Bars und Restaurant herrscht Sitz- und Maskenpflicht. Party-Lokale wie der Bierkönig haben umgestellt und ähneln jetzt eher einem Restaurant.
Isi Glück (30) hofft trotz den steigenden Zahlen, dass sie dieses Jahr doch noch vor grösserem Publikum auftreten kann: «Mir fehlt da ein sehr, sehr grosses Stück in meinem Leben. Auch wenn in Deutschland schon wieder einiges anläuft, ein Wegfall einer Mallorca-Saison ist als hauptsächliche Promo-Plattform karrieregefährdend.»
Auftritte in kleinen Bars
Künstler wie Stefan Stürmer (50) oder Ina Colada (35) treten wieder auf. Allerdings vor viel kleinerem Publikum, das dabei sitzt. «Aktuell bin ich über jeden Auftritt auf Mallorca glücklich, auch in ganz kleinen Locations», sagt Colada. «Nach anderthalb Jahren Corona zittere ich um meine Existenz und jeder Monat, der mehr von den Reserven abgeht, macht es für die Künstler nur noch schlimmer. Das alles ist Existenz-zerstörend.» Dadurch, dass sie nicht mehr auf der Bühne stehen konnte, habe sie eine Depression entwickelt: «Das macht was mit jemandem.»
Trotz steigender Zahlen und Angst: Die Regierung der Balearen habe derzeit noch keine weiteren Schliessungen geplant. Sie verweist dabei auf die entspannte Situation auf den Intensivstationen. Die Schweiz hat die Balearen derzeit nicht auf der Liste der Risikogebiete. (klm)