Spanier feiern das Ende der Maskenpflicht
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Auch Sperrstunde verlängert:Spanier feiern das Ende der Maskenpflicht

Spanien streicht Schweiz von Risiko-Liste
Partys auf Mallorca werden zu Superspreader-Events

Auf Mallorca wird bereits wieder so gefeiert wie vor der Pandemie. Für die maskenlosen Partys folgt jetzt die Quittung: Die Insel verzeichnete diese Woche einen starken Anstieg von Corona-Infizierungen. Geht im Ballermann bereits wieder das Licht aus?
Publiziert: 27.06.2021 um 16:58 Uhr
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Aktualisiert: 27.06.2021 um 17:56 Uhr
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Auf Mallorca werden wieder Partys gefeiert.
Nicola Imfeld

Frohe Kunde aus Spanien: Die Regierung in Madrid hat die Schweiz von der Liste der Risikoländer gestrichen. Pünktlich auf die Sommerferien fallen für uns alle Einreisebedingungen.

Bedeutet: Schweizerinnen und Schweizer können nun auch wieder ohne Corona-Zertifikat auf die Inseln Teneriffa oder Mallorca fliegen. Das sind insbesondere für Familien gute Nachrichten, die nicht geimpft sind. Sie können sich die mehreren hundert Franken für Covid-Tests sparen.

Doch die Freude könnte nur von kurzer Dauer sein. Auf Mallorca schlagen die Behörden bereits wieder Corona-Alarm. Der Grund sind die Touristen, die seit Juni wieder die Insel bevölkern und ausgelassene Partys feiern – oft ohne Maske!

Maskenlose Partys am Ballermann

Gerade auf der berüchtigten Partymeile Ballermann geht es so zu und her, als hätte es die Corona-Pandemie nie gegeben. Videos vor Ort zeigen johlende und maskenlose Touristen. Das Bier fliesst an der Schinkenstrasse bereits am Nachmittag in Strömen. Die Partys dauern bis tief in die Nacht. Dank Lockerungen der Regierung dürfen die Bars und Nachtclubs wieder bis 2 Uhr morgens geöffnet bleiben.

Am Tag sind momentan die Public Viewings für die EM-Spiele ein Kassenschlager. Touristen aus Deutschland und dem Festland Spaniens drängeln sich in die Bars und Restaurants. Überall sind Fernseher und Leinwände aufgestellt, auf denen sie die Fussball-Spiele schauen können.

Abschlussklassen reisen mit Corona im Gepäck nach Hause

Tage später folgt nun die Quittung: Mallorca verzeichnete Ende Woche den grössten Virusausbruch ganz Spaniens. Hunderte Schüler steckten sich bei den Schulabschluss-Partys auf der Insel mit Corona an. Allein die Hauptstadtregion Madrid meldete bisher 320 Infektionsfälle von Schülern, die auf Mallorca gefeiert hatten.

Insgesamt mehr als 2000 Menschen, meist Familienangehörige und Klassenkameraden, mussten deswegen in Madrid in Quarantäne. Auch mindestens 300 Schüler aus anderen spanischen Regionen begossen auf Mallorca ihr Abschlussjahr. Bei ihrer Rückkehr hatten sie das Virus im Gepäck. Eine grosse Rolle bei dieser Infektionswelle soll Medienberichten zufolge die Delta-Variante aus Indien spielen, die sich in ganz Europa ausbreitet.

Krisensitzung der Regierung

Die Regierung auf Mallorca ist alarmiert. Der regionale Tourismusminister Iago Negueruela sagte an einer Pressekonferenz: «Es ist unverantwortlich, diese Art von Reisen zu organisieren.» Droht den Ballermann-Partys also nach wenigen Wochen wieder das Aus?

Die balearische Regierung hat am Freitag in einer Krisensitzung über neue Auflagen beraten. Man habe sich mit den Gastronomen zusammengesetzt, sagte Negueruela im Anschluss. Sein Fazit: Schliessungen habe niemand verdient.

Das Thema ist damit aber nicht vom Tisch. Aus dem Festland nimmt der Druck weiter zu. Eine Sprecherin der Madrider Gesundheitsbehörden stellte Ende Woche verärgert fest, dass bei den Abschlussfeiern auf Mallorca «sämtliche Hygieneregeln» missachtet worden seien. Die Lage müsse genau beobachtet werden.

Ob man am Ballermann den Warnschuss gehört hat?

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