Aufstieg zum Multimillionär
Das Leben und die Karriere von Richard Lugner

Er war mit Abstand der schillerndste Baulöwe Österreichs: Richard «Mörtel» Lugner. Bis zu seinem Tod mit 91 Jahren schuftete er unermüdlich und brachte es so zu einem Millionenvermögen.
Publiziert: 12.08.2024 um 10:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2024 um 17:17 Uhr
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Scheute die Medien nie: Der verstorbene Bauunternehmer Richard Lugner.
Foto: IMAGO/SEPA.Media
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Saskia SchärRedaktorin People

Richard Lugner kam 1932 als Sohn eines Rechtsanwaltes und dessen Ehefrau Leopoldine in Wien zur Welt, zwei Jahre später folgte sein Bruder Roland (1934–2022). Durch die Kriegsjahre hat Mutter Lugner die beiden Jungs alleine gebracht, Vater Richard Lugner Senior galt seit 1944 in Russland als verschollen, wurde 1948 als tot erklärt.

Richard Lugner machte die Matura und arbeitete nach dem Abschluss für ein Bauunternehmen, später für die Mineralölfirma Mobil. «Ich habe gearbeitet wie ein Wilder, damals gab es eine 48-Stunden-Woche, zwei Wochen Urlaub und, wenn man fünf Jahre bei einer Firma war, drei Wochen – und das wars», sagte Lugner einst über jene Zeit zum ORF. 

Die erste Moschee Österreichs

1962 erhielt Lugner seine Baumeisterkonzession und gründete daraufhin noch im selben Jahr seine erste Firma. Er konzentrierte sich dabei – anders als seine Konkurrenten, die in den Nachkriegsjahren vor allem auf grosse Wiederaufbau-Projekte setzten – auf das Renovieren von Altbauten. Dabei bewies er ein gutes Näschen, etablierte sich zum absoluten Experten auf diesem Gebiet, stieg somit zum grössten Bauunternehmer Wiens auf und erhielt wegen dieses Erfolgs den Übernamen «Mörtel».

Es sollte allerdings ein Neubau sein, der Lugner in die Köpfe der breiten Öffentlichkeit brachte: Der Bau der ersten Moschee in Österreich. Im Auftrag des saudi-arabischen Königs eröffnete Lugner 1979 die muslimische Glaubensstätte in Wien, inklusive 32 Meter hohem Minarett. Die Medienpräsenz war ihm dadurch gegeben, was er in vollen Zügen genoss. 

Schlagzeilenträchtiges Privatleben

Seinen Namen durfte er immer wieder in der Zeitung lesen, so beispielsweise auch im Zusammenhang mit der Eröffnung seines Einkaufszentrums «Lugner City» 1990. Sieben Jahre später gab er sowohl den Einkaufstempel als auch die operative Leitung seines Unternehmens an seine beiden Söhne ab. Ende der 90er-Jahre kandidierte Lugner mehrfach für ein politisches Amt, versuchte es auch 2016 erneut, doch der Erfolg blieb für den laut dem «Vermögen Magazin» auf 80 Millionen Euro geschätzten Lugner für einmal aus. 

Nebst seinen Bauprojekten waren es vor allem sein Privatleben und seine Liebe für die Öffentlichkeit, die ihn immer wieder in die Schlagzeilen brachte. Sei es mit seiner eigenen Reality-TV-Show, seinen Sprüchen, seinen sechs Ehen oder natürlich auch mit seinen Stargästen, die er seit 1992 mit an den Wiener Opernball brachte. 

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