Aufgeflogen im Kreuzverhör
Amber Heards Lüge vor Gericht aufgedeckt

Nach einer einwöchigen Pause kämpft Amber Heard wieder vor Gericht gegen Johnny Depp. Schon am ersten Tag gerät die Schauspielerin in die Bredouille, denn im Kreuzverhör fliegt eine Lüge auf.
Publiziert: 17.05.2022 um 10:46 Uhr
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Aktualisiert: 18.05.2022 um 05:48 Uhr
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Amber Heards Lüge vor Gericht ist aufgeflogen.
Foto: keystone-sda.ch

Der Prozess zwischen Amber Heard (36) und Johnny Depp (58) geht nach einer Pause in die nächste Runde. Für die Schauspielerin sah es am Montag nicht gut aus, denn sie wurde einer Lüge überführt. Besonders schwierig: Sie hat unter Eid gelogen.

Deckt dieses Video Amber Heards Lügen auf?
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Widersprüchliche Aussagen:Deckt dieses Video Amber Heards Lügen auf?

Amber Heard hatte von Johnny Depp sieben Millionen Dollar Scheidungsabfindung erhalten. Damals kündigte sie an, die Summe an ein Kinderspital in Los Angeles (USA) und an die amerikanische Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) zu spenden. Die Schauspielerin gab im Verhör jetzt zu, dass sie der ACLU niemals den versprochenen Betrag von 3,5 Millionen Dollar überwiesen hatte.

«Ich kann mein Versprechen nicht einhalten, wenn er mich verklagt»

Genau das hatte die Schauspielerin in den Jahren zuvor mehrmals als Fakt dargestellt. So sagte Heard etwa 2018 in der niederländischen Talkshow «RTL Late Night»: «Insgesamt wurden sieben Millionen gespendet. Ich habe es zwischen der ACLU und dem Kinderkrankenhaus von Los Angeles aufgeteilt. Ich wollte nichts von seinem Geld.» 2020 bei ihrer eidesstattlichen Erklärung in Johnny Depps Verleumdungsprozess gegen «The Sun» in London gab sie dasselbe an.

Wie sich nun herausstellt, entspricht das nicht der Wahrheit. Der Finanzchef der ACLU, Terence Dougherty, hatte im Zeugenstand ausgesagt, dass bis anhin nur vier Spenden in zusammengerechneter Höhe von 1,3 Millionen US-Dollar in Amber Heards Namen eingegangen seien. 350'000 Dollar sollen direkt von der Schauspielerin überwiesen worden sein. Dazu kommt eine Spende in der Höhe von 100'000 Dollar von Johnny Depp. Weiter habe die ACLU 350'000 Dollar und 500'000 Dollar über zwei Fonds erhalten. Dougherty vermutet, dass diese Beträge von Tesla-Gründer Elon Musk (50) stammen. Er war nach Heards Scheidung von Depp mit ihr zusammen.

Heard gab sich kämpferisch, als sie von ihrer Anwältin darauf angesprochen wurde: «Ich war nie an Johnnys Geld interessiert. Aber ich kann mein Versprechen nicht einhalten, wenn er mich verklagt.» Laut eigener Aussage hat sie bereits sechs Millionen Dollar Anwaltskosten bezahlt.

Erneute Gewaltvorwürfe gegen Johnny Depp

Des Weiteren hat die «Acquaman»-Darstellerin ihrem früheren Ehemann erneut gewalttätiges Verhalten vorgeworfen. Depp habe sie auf der Hochzeitsreise 2015 in einem Waggon des Orientexpress geschlagen, sagte Heard im Gericht des Bezirks Fairfax (Virginia). Er habe sie ausserdem so hart am Hals festgehalten, dass sie dachte, er könne sie umbringen, sagte sie.

Depp hörte wie auch an früheren Verhandlungstagen den Aussagen seiner Ex-Frau aus wenigen Metern Entfernung fast regungslos zu. Er vermied Blickkontakt, hielt seinen Kopf meist gesenkt. In seiner eigenen viertägigen Aussage im Zeugenstand hatte Depp unter Eid bestritten, Heard jemals geschlagen zu haben. In ihrer Beziehung habe es Streit gegeben, hatte der Schauspieler während des Prozesses eingeräumt. Heard wiederum habe ein «Bedürfnis nach Gewalt» gehabt, hatte er seiner Ex-Frau vorgehalten. (cth/bsn/SDA)

Der Fall Johnny Depp gegen Amber Heard

Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.

Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)

Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.

Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.

Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)

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