«Auf diese Erfahrung hätte ich verzichten können»
Mandy Capristo spricht über ihre Panikattacken und Depressionen

Der Erfolg als junge Musikerin hatte für Mandy Capristo nicht nur positive Folgen. Jetzt hat die Sängerin offen über ihr Leben mit Panikattacken und einer daraus entstehenden Depression gesprochen.
Publiziert: 04.10.2023 um 21:17 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2023 um 22:28 Uhr
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Die deutsche Sängerin Mandy Capristo offenbart in einem Interview, dass sie lange Zeit mit Panikattacken und Depressionen zu kämpfen hatte.
Foto: imago/STAR-MEDIA

Die deutsche Sängerin Mandy Capristo (33) steht seit ihrem 16. Lebensjahr im Rampenlicht. Damals wurde sie im Jahr 2006 als Mitglied der Casting-Band Monrose berühmt. Jetzt sprach die Musikerin in einem Interview mit der Zeitschrift «Bunte» darüber, welche Auswirkungen das Leben in der Öffentlichkeit auf ihre mentale Gesundheit hatte.

Im Juli 2018 habe sie erstmals eine Panikattacke erlitten, berichtet Capristo. «Erst habe ich das ignoriert, dachte, ich hätte eben Angst. Ich bekam keine Luft und hyperventilierte. Dieses Gefühl hat sich in meinem Körper verankert und kam immer wieder, wenn ich zu gestresst war – was ich mein Leben lang war.» Diese Gefühle seien nicht weggegangen, sie sei damals ständig nervös und gestresst gewesen.

Die Musikerin hatte Todesangst

«Am Höhepunkt einer Panikattacke hatte ich das Gefühl, dass ich sterbe», blickt Capristo im Gespräch zurück. Das sei unglaublich schwer, in Worte zu fassen. Sie habe sich nicht entspannen können, auch nicht mithilfe beruhigender Techniken. «Mir wurde schwindelig, ich zitterte. Trotz der konstanten Anspannung versuchte ich, alles zusammenzuhalten.» Eine Therapie spezialisiert auf Panikattacken habe ihr schliesslich geholfen. «Ich war viel in der Natur, arbeitete weniger und legte den Fokus darauf, Spass zu haben, statt To-do-Listen abzuarbeiten.»

Im Jahr 2021 seien zu den Panikattacken noch Depressionen hinzugekommen. «Seit ich 16 war, war ich ständig auf Reisen, auf Bühnen, unter Leuten. Plötzlich war das nicht mehr möglich. Es war schwierig, weil ich Lust hatte, das alles zu machen, aber es funktionierte nicht.» Die daraus entstehende Depression habe ihre Situation noch verschlimmert. «Auf diese Erfahrung hätte ich verzichten können.»

Heute leidet sie nicht mehr an Depressionen

Heute seien viele Dinge in ihrem Leben anders, sagt Capristo, die seit der Auflösung von Monrose im Jahr 2011 als Solo-Künstlerin unterwegs ist. «Es veränderte mein Gefühl zu mir selbst.» Während der Depression habe sie «sehr schlecht» über sich selbst gedacht. «Ich fühlte mich gar nicht gut und habe mich fertiggemacht, warum ich nicht so performen kann wie davor. Ich musste verstehen, das war der Sinn: eben so nicht weiterzumachen.»

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Heute habe sie die Depression nicht mehr. «Sonst könnte ich nicht machen, was ich gerade mache. In der Depression musste ich alles absagen. Depressionen sind keine schlechte Phase, sondern eine Krankheit.» Dass sie krank geworden sei, erstaune sie heute rückblickend nicht mehr: «Mich hat es nicht gewundert, dass mein Körper in so ein Extrem geht, weil ich ein extremes Leben geführt habe und meine (mentale) Gesundheit nicht an erste Stelle gestellt habe. Heute stehe ich an erster Stelle.» (Spot on)

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