Es war das Prominenten-Ereignis 2022: Über sechs Wochen lang dauerte zwischen April und Juni der Verleumdungsprozess zwischen den beiden Hollywoodstars Johnny Depp (60) und Amber Heard (37). In der neuen Netflix-Dok-Serie «Depp vs. Heard» rollen die Macher den spektakulären Gerichtsprozess nun nochmals auf. Die dreiteilige Produktion liefert einen Zusammenschnitt der Verhandlung, vermischt mit Reaktionen auf die Prozess-Übertragungen, die Millionen live am TV oder im Internet verfolgten und den Ansichten Unbeteiligter. Mit Experten oder gar mit den Stars selbst wurde für die Dokumentarserie nicht gesprochen, was mitunter vor allem in den US-Medien für Kritik sorgt.
«‹Johnny Depp vs. Amber Heard› ist nichts als ein taktloser Sieg für alle Depp-Fans», schreibt die Website The Daily Beast. «In Anbetracht des sensiblen Themas wären neue Interviews mit Experten für häusliche Gewalt, Anwälten und Reportern dringend nötig gewesen.» Eine Kritik, der sich auch der «Hollywood Reporter» anschliesst. «Die Macher hinterfragen die öffentliche Haltung zu wenig und verstärken stattdessen die unausgewogene Vorverurteilung», schreibt das Branchenblatt. Noch deutlicher wird die feministische Website Jezebel. Sie nennt «Depp vs. Heard» ein «Schlaglicht-Video aus der Hölle». Die Doku zeige, dass viele Prozesszuschauer und -zuschauerinnen gegenüber Heard voreingenommen waren, hinterfrage diese Haltung aber nicht. Versöhnlicher sieht es «The Rolling Stone». Die Produktion liefere «wertvolle Einblicke» in den bereits bekannten Skandal-Prozess, erklärt das US-Magazin.
Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)
Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)
Regisseurin erkannte «kulturelles und soziales Phänomen»
Johnny Depp hatte 2022 von seiner Ex-Frau Amber Heard 50 Millionen Dollar Schadensersatz wegen Verleumdung gefordert, nachdem diese sich in einem Gastbeitrag in der «Washington Post» als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnet hatte. Heard sprach von einer Kampagne gegen sie und verklagte Depp ihrerseits auf 100 Millionen Dollar Schadensersatz. Es folgte ein im Fernsehen und Internet live übertragener Prozess, der immer mehr zu einer öffentlichen Schlammschlacht wurde und vor allem in den sozialen Medien eine grosse Eigendynamik entwickelte. Bei Tiktok und Youtube stellte sich eine überwältigende Mehrheit auf die Seite von Depp, während es für Heard vor allem Häme gab. «Je mehr ich mich mit dem Fall beschäftigte, desto mehr habe ich darin ein kulturelles und soziales Phänomen erkannt», hat Regisseurin Emma Cooper kürzlich in US-Medien erklärte. Dieses habe sie in ihrer dreiteiligen Produktion beleuchten wollen.
Weder Johnny Depp noch Amber Heard haben sich zur Netflix-Produktion bisher geäussert. Die beiden ehemaligen Eheleute scheinen sich ein Jahr nach Prozessende wieder ganz auf ihre Schauspielkarriere zu konzentrieren: Johnny Depp ist ab dem 17. August 2023 in seinem neuen Film «Jeanne du Barry – Die Favoritin des Königs» in den Schweizer Kinos zu sehen. Amber Heard, die mit ihrer Tochter Oonagh (2) unterdessen in Madrid lebt, soll ihr grosses Leinwand-Comeback am 21. Dezember in «Aquaman 2: Lost Kingdom» geben.
«Depp v. Heard» ist seit dem 16. August bei Netflix abrufbar.