Mit offener Weste, Wampe und dem Herzschmerz-Song «What is Love» von Haddaway (59) begrüsste Olli Pocher (46) am Mittwochabend sein Publikum im Zürcher Volkshaus. Zweimal tritt der Comedian diese Woche vor nahezu ausverkauftem Haus auf. Das grosse Thema seiner «Liebeskasper»-Tour: natürlich die Trennung von Noch-Ehefrau Amira Pocher (31). Doch auch andere bekamen bei der ersten Show in der Schweiz ganz schön ihr Fett weg.
«Geil, endlich mal vor reichen Leuten spielen, da können wir gleich 30 Franken mehr fürs selbe Programm nehmen», eröffnet Pocher den Abend. Letzte Woche habe er noch vor den «Assis in Ostdeutschland» spielen müssen – dank des Schweizer Zustupfs könne er sich jetzt wenigstens die Scheidung leisten.
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Generell findet der Entertainer die Schweiz fantastisch. Vor allem die Politik hat es ihm angetan. «Corona? Gabs bei euch ja nicht, habt ihr per Volksentscheid abgelehnt», sagt er mit Schweizer Dialekt. Und auch sonst fallen ihm einige Vorzüge ein: Handynetz (sogar im Gotthard), den abnehmbaren Deckel an PET-Flaschen (sind in Deutschland aus Umweltgründen fix an der Flasche befestigt), die niedrigen Steuern. «Bestes Land», lautet sein Résumé.
«Ich liebe Albaner. In Albanien»
Wenn nur diese eine Sache nicht wäre. «Hier ist alles besser – nur eine Sache ist schlechter: Ihr habt mehr Albaner», haut Pocher plötzlich raus. Ein paar seien heute sicher hier. Die anderen würden aber sicher gerade «Autos aufbrechen», macht er weiter. Das Publikum, eine bunte Mischung aus Schweizern, Deutschen, Bünzli, Bankern und eben auch Albanerinnen und Albanern, lacht und klatscht.
Als der Comedian kurz darauf als sein Alter Ego «Dalai Karma» die Bühne betritt und eine Fragerunde zu den wichtigen Themen des Lebens eröffnet, meldet sich Kristina – eine junge Albanerin. «Wie kann man deine Einstellung zu Albanern in der Schweiz ändern?», will sie vom Guru-Pocher wissen. Die trockene Antwort: «Ich liebe Albaner. In Albanien.»
Zweite Show am Donnerstagabend
Alles nur Spass, versichert Pocher direkt danach: «Wir spielen hier mit Klischees.» Und schiebt im nächsten Moment nach: «Die stimmen.»
Trotz seiner Breitseiten gibts am Ende der rund zweistündigen Show Standing Ovations vom Publikum. Ob Pocher bei seiner zweiten Show am Donnerstagabend wieder über die Albaner herzieht oder diesmal Mundart auf die Schippe nimmt, wird sich zeigen.