Er war immer schon ein wilder Kerl. Vor laufender Kamera gesteht Gölä (53) jetzt, dass er früher Koks schnupfte. Die Folge davon war ein Schlaganfall. Das war ein Wendepunkt im Leben des Büezer-Rockers. «Ich habe gemerkt, dass ich auf dem dem falschen Weg war. Später habe ich keine Drogen mehr angerührt», gesteht er.
In keiner Reihe öffnen sich Menschen so sehr wie in der erfolgreichen SRF-Sendung «Geboren am ...». Gölä kam am 7. Juni 1968 als Marco Pfeuti zur Welt und wuchs in Oppligen BE auf. Anders als andere Stars beschönigt Gölä seine Jugend nicht. Im Gegenteil: «Bei mir war Hopfen und Malz verloren. Ich war der Albtraum der Eltern», gibt er zu.
Nur missmutig absolvierte er zwei Lehren – zum Maler und Autolackierer. Später hatte er keinen Bock, die Beiz seiner Eltern zu übernehmen. Sein Herz schlug für den Rock 'n' Roll – «diesen geilen Mix aus Schwarz und Weiss». Aber auch vor Drogen machte er nicht halt. «Ich habe alles ausprobiert, was Gott verboten hat. Weil es mich wundernahm.»
Eine Sicherung im Hirn geplatzt
Mit 25 Jahren griff er zu Kokain. Die Folgen beschreibt er so: «Es hat mir eine Sicherung im Hirn geputzt. Ich hatte ein Schlägli.» Er konnte plötzlich nicht mehr gehen. «Mit der Ambulanz bin ich ins Inselspital gekommen. Und dort blieb ich eine Zeit lang», sagt er. Der Arzt habe ihn nach Drogen gefragt. Und er habe zugegeben: «Ein paar Sachen habe ich schon eingeworfen. Auch dieses Juflipulver.» Gölä spricht von der Droge – weiss wie Schnee. «Kokain ist halt schon nicht so gesund», hatte ihm der Doktor daraufhin ins Gewissen geredet.
Der Mundartstar hat sein Leben schliesslich umgestellt. «Manchmal ist es gar nicht so schlecht, wenn du Scheisse baust. Weil es dir die Augen öffnet und es dich in neue Bahnen lenkt. Sonst wäre ich diese Strasse immer weitergegangen – bis über den Abgrund hinaus», sagt er nachdenklich.
Nur drei Wünsche im Leben
Das Ende der Geschichte kennen wir. Der «Schwan»-Sänger schwor den Drogen ab und machte eine beispiellose Karriere. Er sei heute ein ganz normaler Mensch, der oft über den Sinn des Lebens nachdenke. «Den Gölä, den sich die Leute vorstellen, gibt es nicht – den Superstar oder den Tubel», meint er lachend. Glücklich haben ihn nicht zuletzt seine drei Sprösslinge gemacht. «Wenn du Kinder hast, hast du nur noch drei Wünsche: Hoffentlich bleiben sie gesund. Hoffentlich wird etwas aus ihnen. Und hoffentlich erlebe ich das noch», sagt er in der SRF-Doku.
Infolge der Unwetter sendet SRF heute um 20.05 Uhr eine Sondersendung.
«Geboren am…» mit Gölä wird am 23. Juli um 20.05 auf SRF ausgestrahlt.