Prinz Philips (†99) Leben war aber nicht nur von prunkvollen und royalen Ereignissen geprägt. Er wuchs in schwierigen Familienverhältnissen auf. Sein Vater Andreas von Griechenland (1882–1944) lebte mit seiner Geliebten Andrée Godard (1903–1989) in Monaco, seine Mutter Alice von Battenberg (1885–1969) wurde von ihrer Mama, Viktoria von Hessen-Darmstadt (1863–1950), wegen ihrer psychischen Verfassung in die Schweiz verbannt.
Nach der Flucht aus Griechenland nach dem Ersten Weltkrieg begann sich Alice stark für Spiritualität zu interessieren. 1930 diagnostizierten die Ärzte Ernst Simmel (1882–1947) und Sigmund Freud (1856–1939) bei der Frau eine «paranoide Schizophrenie, mitverursacht durch sexuelle Frustration aufgrund einer nicht ausgelebten Leidenschaft», schreibt die «NZZ am Sonntag».
Als Siebenjähriger zog Prinz Philip zu seiner Grossmutter
Prinz Philip lebte zu dieser Zeit schon nicht mehr bei seiner Mutter. Als Siebenjähriger zog er zu seiner Grossmutter Viktoria von Hessen-Darmstadt in den Kensington Palace. Sie liess 1930 ihre Tochter mit der Zustimmung von Prinz Philips Vater Andreas ins Sanatorium Bellevue in Kreuzlingen TG bringen.
Alice von Battenberg verbrachte zweieinhalb Jahre gegen ihren Willen in Kreuzlingen
Davon bekam Prinz Philip nichts mit: Grossmutter Viktoria machte mit ihren Enkelkindern einen Ausflug, während Alice, ruhiggestellt mit einer unter körperlichen Gewalt gegebenen Beruhigungsspritze, schon auf dem Weg in die Schweiz war. Zweieinhalb Jahre verbrachte sie in der Klinik am Bodensee. Sie unternahm einen Fluchtversuch und hielt sich für die Frau Buddhas oder Jesus Christus'. Danach pendelte sie von Hotel zu Hotel. Ihre Mutter war oft die Einzige, die wusste, wo sich Alice befand.
Ein Wendepunkt kam 1937, als Prinz Philips Schwester Cécile (1911–1937) mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen bei einem Flugzeugunglück ums Leben kam. Bei der Trauerfeier traf die zerrüttete Familie aufeinander, Alice von Battenberg beschloss, ins von Deutschland besetzte Athen zu ziehen. Sie kümmerte sich um Suppenküchen und Waisenhäuser, arbeitete fürs Rote Kreuz und versteckte eine jüdische Familie vor den Nationalsozialisten.
Alice von Battenberg in Jerusalem beigesetzt
In der St.-George's-Kapelle in Windsor, dort wo auch Prinz Philip seine letzte Ruhe finden soll, wurde Alice von Battenberg nach ihrem Tod beigesetzt. Später wurden ihre Überreste nach Jerusalem überführt, wie es ihr Wunsch gewesen war.
Geläufiger dürfte der Name Battenberg übrigens in seiner anglisierten Form sein: Mountbatten.