Novartis darf sein Migränemedikament Aimovig künftig auch hierzulande verkaufen. Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic hat das Präparat zur Migräneprävention zugelassen, sofern diese indiziert ist.
Patienten hatten in klinischen Studien weniger häufig Migräne dank dem Medikament. Aimovig hat die Anzahl der Migränetage sowohl bei episodischer als auch bei chronischer Migräne reduziert, wie Novartis am Montag mitteilte. Dies auch bei Patienten mit vorherigem Behandlungsversagen oder beim Übergebrauch akuter Therapien.
Aimovig hat allerdings seinen Preis. Eine Spritze kostet fast 600 Franken. Eine solche müssen sich Patienten einmal monatlich unter die Haut spritzen.
Viel Geld im Spiel
Das Medikament Aimovig (erenumab), das Novartis gemeinsam mit dem Biotechunternehmen Amgen entwickelt hat, ist in den USA im Mai 2018 zugelassen worden. In der EU hat ein Ausschuss der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA Ende Mai das Medikament zur Zulassung empfohlen. Eine endgültige Entscheidung der EMA wird in den kommenden Monaten erwartet. Analysten sehen für das Mittel Blockbusterpotenzial - Novartis könnte damit also über eine Milliarde umsetzen.
Laut Novartis leiden in der Schweiz schätzungsweise rund 11 Prozent der Bevölkerung an Migräne. Einer von drei Migräneanfällen verursache einen Arbeitsausfall.
Obwohl die Mehrheit der Arbeitgeber (63 Prozent) von Migränepatienten um deren Leiden weiss, hilft und unterstützt nicht einmal jeder fünfte Arbeitgeber die Betroffenen. Dabei, so schätzt eine Novartis-Studie, verursacht die Migräne Milliardenkosten für die Gesellschaft. In Europa bewegen sich diese zwischen 18 und 27 Milliarden Euro, umgerechnet 20 bis 30 Milliarden Franken. Darin sind jeweils indirekte Kosten wie zum Beispiel verlorene Produktivität enthalten. (jfr/SDA)
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