Grossaufgebot der SBB. Gleich an drei Standorten – Olten SO, Arth-Goldau SZ und St. Gallen – informieren Bahnverantwortliche heute zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember.
Dieser steht ganz im Zeichen der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (Neat). «Der Fahrplan 2021 bringt denn auch zahlreiche Verbesserungen im nationalen und internationalen Personenverkehr», kündigt die SBB im Vorfeld an.
Schnellere, häufigere und bequemere Verbindungen gibt es in den Süden und Nordosten. Auf dem Bahnhof Arth-Goldau, auf Perron 4/5, Sektor E, präsentiert Cornelia Mellenberger, Leiterin SBB Fernverkehr, die wichtigsten Angebotsveränderungen.
Verkürzte Fahrzeiten ins Tessin
Mehr und schnellere Verbindungen auf der Nord-Süd-Achse Gotthard: Die Fahrzeit von Zürich nach Lugano TI verkürzt sich auf weniger als zwei Stunden. Von Zürich nach Mailand (I) dauert es neu nur noch 3 Stunden und 17 Minuten – das Angebot wird auf zehn tägliche Direktverbindungen ausgebaut.
Ab Basel gibts neu fünf Direktverbindungen täglich nach Mailand. Fahrgäste zwischen Basel SBB und Lugano gewinnen 28 Minuten Zeit – dank der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels.
Zum Einsatz kommt laut SBB «komfortables Rollmaterial». Die neuen Giruno-Züge bieten 422 Sitzplätze, kostenloses WLAN, Restaurant und Niederflureinstieg.
Ab 5. April 2021 fährt die Südostbahn unter der Linienbezeichnung Treno Gottardo stündlich alternierend von Basel und Zürich via Arth-Goldau über die Gotthard-Panoramastrecke nach Locarno TI.
Mehr ab Zürich nach München, St. Gallen, Chur
Deutlicher Ausbau auf neu sechs Züge pro Richtung täglich auf der Strecke Zürich–St. Gallen–München (D). Das kommt einer Verdopplung der Direktverbindungen und Sitzplätze zwischen Zürich und München gleich. Die Fahrzeit der EC-Verbindung Zürich–München verkürzt sich um 45 Minuten auf rund 4 Stunden.
Dank dem Einsatz des FV-Dosto von Bombardier lässt sich die Fahrzeit zwischen Zürich und St. Gallen verkürzen. Es gibt deutlich mehr Verbindungen mit neuer Reisezeit von 59 Minuten. Fahrzeitgewinn: 3 Minuten gegenüber heute.
In den Abendstunden bauen die SBB das Angebot zwischen Zürich und Chur aus. Der IC3 fährt abends auch später noch nach Chur. Die SBB versprechen «deutlich bessere Verbindungen in die Bündner Ferienregionen».
Innerschweizer besser zum Flughafen Zürich
Neu besteht zweimal pro Stunde eine direkte Verbindung Luzern nach Zürich Flughafen. Auf dem Abschnitt Luzern–Zug–Zürich kommt ebenfalls der neue FV-Dosto mit mehr Sitzplatzkapazität zum Einsatz.
Im Mittelland fällt der Startschuss für mehr und bessere Verbindungen dank Vierspurausbau Olten–Aarau. Die S29 verkehrt neu zwischen 5.30 Uhr und 22.30 Uhr im Halbstundentakt zwischen Turgi–Aarau–Zofingen.
Probleme wegen Lokführermangels und Baustopps
Dass die SBB zu wenig Lokführerinnen und Lokführer hat, ist seit längerem bekannt. Wie die Bahn heute mitteilt, fehlen per Ende August 211 Personen im Führerstand. Die Corona-Krise habe die Aus- und Weiterbildung um Monate verzögert. Die SBB verspricht: «Der Unterbestand beim Lokpersonal wird sich bis Mai 2021 auf rund 110 Personen halbieren.»
Gemäss heutiger Planung kann die SBB ab Fahrplanwechsel das Angebot wieder vollumfänglich produzieren, heisst es. Mit Ausnahme der Romandie. Hier blieben Einschränkungen bis April 2021 bestehen.
Auch im Tessiner Regionalverkehr gibt es Verzögerungen, weil die Doppelspurausbauten zwischen Contone und Tenero erst im Frühjahr 2021 für einen Vollausbau des Angebots bereitstehen, so die SBB.
Bis Dezember haperts bei diesen Verbindungen
Bis zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember gibt es diese Einschränkungen: Die S21 fällt bis zum Fahrplanwechsel durchgehend aus. Die S42 fällt bis zum 4. Oktober aus.
Zusatzzüge im Fernverkehr zwischen Zürich und Luzern in der Hauptverkehrszeit verkehren bis zum Fahrplanwechsel nicht.
Der IR36 Basel – Zürich Flughafen verkehrt ab dem 7. September bis zum Fahrplanwechsel ebenfalls nicht. Bahnersatzbusse gibt es ab 7. September zwischen Olten – Läufelfingen – Sissach (S9 entfällt). Ersatzbusse auch für die S28 Zofingen – Suhr – Lenzburg: Die Fahrzeit verlängert sich dadurch um bis zu 30 Minuten.
Ab dem 7. September bis zum Fahrplanwechsel vom 13. Dezember fallen an den Werktagen von den über 9000 rund 200 (2.2 Prozent) der Verbindungen aus.