Sämtliche Bereiche betroffen
Genossenschaft Migros Zürich streicht 38 Stellen

Die Genossenschaft Migros Zürich setzt den Rotstift an und streicht 38 Stellen. Auch Personalzuschüsse werden gekürzt. Kündigungen stehen nun an.
Publiziert: 10.07.2019 um 09:20 Uhr
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Aktualisiert: 17.09.2019 um 11:20 Uhr
Im Rahmen eines Effizienzsteigerungs-Programms hat die Genossenschaft Migros Zürich beschlossen 38 Stellen zu streichen.
Foto: Thomas Meier
Sven Zaugg

Es ist ein Jobabbau mit Ansage: Die Genossenschaft Migros Zürich streicht bis 2022 Dutzende Stellen. Bereits Ende Juni liess die zweitgrösste regionale Genossenschaft gegenüber BLICK durchblicken, dass auch in Zürich «Strukturen und Prozesse überprüft werden». Ein Sprecher wollte sich damals aber nicht zu einem allfälligen Personalabbau äussern.

Nun ist klar: «Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse werden bis Ende 2022 insgesamt 38,7 Personaleinheiten reduziert und punktuell Lohnnebenleistungen gekürzt», schreibt die Genossenschaft in einer aktuellen Mitteilung. Dabei wird es auch zu Kündigungen kommen – zumindest «punktuell», teilt die Migros mit. 

«Die Reduktion der Personaleinheiten konzentriert sich nicht auf einige wenige Bereiche, sondern betrifft nahezu alle Bereiche der zentralen Dienste wie Verwaltung, Logistik und Transport», sagt Migros-Sprecherin Gabriela Ursprung auf Anfrage. Ein Grossteil der Stellen will die Genossenschaft durch natürliche Fluktuationen und Frühpensionierungen auffangen.

Kostensenkung auch in Zürich

Im Gegenzug verspricht die Migros bis zu zehn Stellen neu zu schaffen, «um so die bevorstehende Transformation aktiv zu begleiten». Allerdings: Die Hälfte dieser neu geschaffenen Stellen sind «zeitlich befristete Funktionen», wie es weiter heisst.

Diese Schritte sind nach Angaben der Migros notwendig, «um die Leistungsfähigkeit der zentralen Dienste zu stärken und damit den langfristigen Erfolg des Unternehmens sicherzustellen».

Ziel der Sparübung ist es laut der Genossenschaft, die «zentralen Kosten auf ein nachhaltig tragbares Niveau zu senken und die zentralen Dienste zukunftsfähig aufzustellen». Im Falle von Kündigungen komme ein umfassender Sozialplan zum Tragen, verspricht die Migros.

Einbussen bei Lohnnebenleistungen

Neben den Personalkosten sollen auch die Sachkosten gesenkt werden. «Wir wollen den Schritt in die digitale Zukunft konsequent gehen und unsere Prozesse sowie die Organisation darauf ausrichten», wird Jörg Blunschi (57), Geschäftsleiter der Migros Zürich, in der Mitteilung zitiert. 

Zudem müssen die Angestellten mit Einbussen bei Lohnnebenleistungen rechnen. «Im Sinne einer Angleichung wird es zu punktuellen Kürzungen bei den freiwilligen Zusatzleistungen kommen», so die Migros. Zu den Details, welche Lohnnebenleistungen gestrichen werden, will sich die Migros nicht äussern.

Die Anpassungen werden per 1. Januar 2020 umgesetzt und betreffen alle gut 9000 Mitarbeitenden der Genossenschaft Migros Zürich. 

Nach der Zentrale kommen die Regionen an die Kasse

Bereits Ende Juni kam es bei der Migros Ostschweiz zum Abbau von rund 90 Stellen. Zudem plant die Ostschweizer Genossenschaft die Schliessung der Sportanlage Gründenmoos in St. Gallen. Auch die Tennishalle, Aussenplätze und das Restaurant sollen Dicht machen. Vom Aus betroffen sind 75 Angestellte. «Wir müssen unsere Kräfte konzentrieren und unsere Effizienz erhöhen», begründete Geschäftsleiter Peter Diethelm (54) die Sparmassnahmen.

Dies, nachdem Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen (49) im Sommer 2018 mit dem Sparhammer durch die Zentrale des Migros-Genossenschafts-Bunds (MGB) gezogen war. Dem Programm fielen 290 Stellen in der Verwaltung und im IT-Bereich zum Opfer. Ganze Abteilungen wurden aufgelöst oder zusammengelegt.

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