Die österreichischen Behörden haben eine Gruppe Schweizer unter Quarantäne gestellt. Die Touristen waren Teil einer Reisegruppe, die mit dem Car in Salzburg und Umgebung unterwegs war. Dabei kam es zum Kontakt mit Corona. Die Behörden haben einen Teil der Gruppe deshalb gleich vor Ort behalten.
Involviert ist das Thurgauer Reiseunternehmen Heini Car, wie Geschäftsführer Daniel Heini gegenüber BLICK bestätigt. «Ein kleiner Teil einer privaten Reisegruppe hatte in Österreich in einem Restaurant Kontakt mit einem Einheimischen», so der Unternehmer. «Dieser erhielt am Tag darauf einen positiven Covid-Testbericht, den er offensichtlich Tage zuvor veranlasst hatte. Dieser Teil der Gruppe wurde vor Ort durch die Behörden in Gewahrsam genommen zur weiteren Abklärung.»
Der Grossteil der Gruppe, so sagt Heini weiter, habe die Heimreise wie geplant angetreten und sei bereits wieder in der Schweiz. Für den Rest gilt: Ausharren. «Die Schweizer Botschaft ist informiert», so Heini.
Hustender Reiseleiter
Ein Sprecher des Landes Salzburg bestätigt: «Fünf Personen aus der Schweiz sind in einem Quarantänequartier des Roten Kreuzes im Süden des Landes Salzburgs unter Quarantäne. Über die Rückführung wird aktuell mit den Schweizer Behörden gesprochen.»
Zu den weiteren Details gibt es offiziell keine Stellungnahme. Laut Informationen von BLICK ist aber auch der Chauffeur des Reisecars in Quarantäne. Die Schweizer haben sich offenbar bei einem Angestellten einer örtlichen Firma angesteckt. Er soll gehustet haben – und trotzdem ohne Maske in Kontakt mit den Touristen gewesen sein.
Die österreichischen Behörden haben die Schweizer deshalb in einer ehemaligen Asylunterkunft in der Salzburger Lungau-Region untergebracht, wie es heisst. Jeweils in Einzelzimmern. Mindestens bis Donnerstag soll den Touristen jeglicher Ausgang untersagt sein.
Quarantäne nach Österreich-Reise
Die Region Salzburg gilt laut BAG nicht als Risikogebiet. Das angrenzende Oberösterreich ist seit heute Montag aber auf der Liste der Länder, für die eine Quarantänepflicht gilt. Die Schweizer Behörden haben letzte Woche ihre Weisungen angepasst und die malerische Gegend zum Corona-Hotspot erklärt.
Die Region ist besonders beliebt bei Naturfreunden. Bekannt in diesen Breitengraden ist der Attersee. Noch bekannter: der Wolfgangsee, der zum Teil auf dem Gebiet von Oberösterreich und zum Teil auf Salzburger Boden liegt. Heini Car organisierte Fahrten dahin.
Als Risikogebiete gelten in der Schweiz Länder und Regionen, die in den vergangenen 14 Tagen mehr als 60 Neuinfektionen pro 100'000 Einwohner verzeichneten. Die Coronavirus-Lage in Oberösterreich überschritt zuletzt regelmässig diesen Grenzwert. Die Lage ist laut den Behörden vor Ort stabil. Der Entscheid der Schweiz wurde deshalb als «nicht nachvollziehbar» eingestuft.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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