Grosser Tag für On: Während einer Internet-Werbeshow enthüllte die Schweizer Laufschuhfirma gestern «The Roger», einen Tennis-Sneaker im traditionellen Wimbledon-Weiss. Es ist der erste On-Schuh, den Roger Federer (38) persönlich mitentwickelt hat. Der Tennisstar hat sich im vergangenen Jahr an der Zürcher Firma beteiligt und ist damit Miteigentümer geworden.
Wer die Internetshow genau mitverfolgte, dem fiel eines ins Auge: Auf den eingespielten Werbeclips für die internationale Fangemeinschaft ist der Federer-Schuh mit Schweizerkreuz auf dem hinteren Teil des Schafts zu sehen. Beim Schuh, den Federer auf Schweizer Boden in einem Zürcher Studio in die Kamera hielt, fehlte allerdings das weisse Kreuz auf rotem Grund.
In Vietnam fabriziert
Rechtsanwalt und Markenrechtsexperte Ueli Grüter von der Hochschule Luzern erklärt das doppelte Spiel: «Den Schuh hierzulande mit Schweizerkreuz zu vertreiben, wäre wohl ein Verstoss gegen die Swissness-Regeln.» Denn: «Bei Industrieprodukten wie dem Federer-Schuh muss ein wesentlicher Fabrikationsschritt in der Schweiz erfolgen, um als Swiss made zu gelten», sagt Grüter.
Das ist bei Schuhen von On nicht der Fall – sie werden im Billiglohnland Vietnam hergestellt. «Schweizer Qualitätshandwerk», wie On das Federer-Modell anpreist, ist einzig in der Entwicklung zu finden. Sie geht in Zollikon ZH über die Bühne. Die On-Schuhe inklusive dem Federer-Schuh, die im Ausland vertrieben werden, dürfen das Schweizerkreuz aber ohne Einschränkung tragen.
Nur schwer zu kriegen
Von «The Roger» hat On nur 1000 Paare produzieren lassen. Die Schuhe werden über eine Onlineverlosung zum königlichen Preis von 310 Franken verkauft – unter einem Vielfachen an Interessierten.