Am Sonntag unternahm Manuela G.* mit ihrem kleinen Jack Russell einen Spaziergang in der Alp Alpoglen oberhalb der Mörlialp im Kanton Obwalden. «Wir waren auf einem signalisierten Wanderweg unterwegs, ich hatte den Hund an der kurzen Leine und plötzlich kamen mehrere Kühe auf uns zu», erklärt G. gegenüber Blick.
Die Mutterkuh-Herde habe sie und ihren Hund daraufhin angegriffen und verletzt. «Eine hat mich umgestossen und sich auf meine Beine gelegt.» Kurz darauf seien noch rund zehn weitere Kühe dazugekommen.
Kapo kann nur nach Erstattung einer Anzeige helfen
«Die Kühe haben erst von uns abgelassen, als sich mein kleiner Hund aus seinem Gestältli befreien und wegrennen konnte.» Die Herde von rund zehn bis 15 Kühen sei dem Vierbeiner dann wie wild hinterhergerannt, er habe sich aber dennoch in Sicherheit bringen können – genauso wie seine Besitzerin.
G. suchte aufgrund ihrer Verletzungen das Spital Sarnen auf, wo sie kurz darauf wieder entlassen wurde. Sie meldete den Vorfall der Kantonspolizei Obwalden, erstattete jedoch bisher keine Anzeige.
Wem die Kühe gehören, weiss G. nicht. Aufgrund ihrer Verletzungen flüchtete sie schnell vom Unfallort und hatte keine Zeit, die zuständige Person ausfindig zu machen.
So verhältst du dich bei einer Kuh-Attacke
«Eigentlich stellen nur Mutterkühe, die sich bedroht fühlen und ihr Kalb beschützen wollen, eine Gefahr dar», sagt Sandra Helfenstein, Mediensprecherin beim Schweizer Bauernverband. Falsches Verhalten vonseiten der Wanderer wie Streicheln oder Füttern der Kühe löse vereinzelte Angriffe in der Schweiz aus.
«Wenn Kühe sich bedroht fühlen, senken sie den Kopf oder stampfen.» Dann ist laut Helfenstein sofortiger, ruhiger Rückzug angesagt. «Um einen Angriff gar nicht erst herauszufordern, sollte man etwa 20 Meter Abstand halten und eine Herde auf dem Wanderweg langsam und ruhig umgehen.» Hunde müssen an der Leine geführt werden, damit sie nicht in die Herde rennen und die Tiere provozieren.
*Name bekannt