Wochenende, Sonnenschein. Perfekte Bedingungen für Ski- und Snowboardfahrer. Bereits am Samstagmorgen wollen viele auf die Piste. So auch in Zermatt VS. Bei den Matterhornbahnen herrschte bereits gegen 9 Uhr reges Gedränge. Eine Aufnahme zeigt, wie dicht zusammengepfercht die Wintersportler auf die ersten Gondeln warten. Abstand? Fehlanzeige! «Willkommen im Corona-Hotspot», sagt ein Leser vor Ort zu BLICK. Gibt es etwa kein Schutzkonzept in Zermatt?
«Doch natürlich», sagt Markus Hasler, Chef der Zermatt Bergbahnen AG, zu BLICK. Es gelte Maskenpflicht für die Gäste. Werde diese nicht eingehalten, handle man rigoros – ohne Ausnahme. «Wer keine Maske trägt, wird nicht mitgenommen. Wir haben auch schon Gondeln stillgelegt, bis die Person ohne Maske ausgestiegen ist», stellt Hasler klar.
Polizei kontrolliert Wintersportler bei den Bergbahnen
Und nicht nur das. Nach dem Ansturm am Samstag hat sich auch die Walliser Polizei eingeschaltet. «Eine Polizei-Patrouille war am Sonntagabend, als die Bahnen geschlossen wurden, während rund 30 bis 45 Minuten auf Platz. Dabei wurden jedoch keine Beanstandungen festgestellt», sagt Kantonspolizei-Sprecher Mathias Volken zu BLICK.
Bereits am Sonntagmorgen hatte die Regionalpolizei Zermatt laut Volken bei der Betriebsaufnahme der Bergbahnen Kontrollen durchgeführt. Auch Romy Biner-Hauser, die Gemeindepräsidentin von Zermatt war vor Ort. «Es war ein ruhiger, normaler Betrieb», sagt Biner-Hauser zu BLICK. Die Regionalpolizei sei präsent gewesen, Grund einzugreifen oder gar Verzeigungen auszusprechen, habe es keine gegeben. Die Zermatter Gemeindepräsidentin beharrt zudem darauf, dass es sich bei den besagten Fotos, auf denen sich Wintersportler dicht an dicht drängen, «lediglich um Momentaufnahmen» handeln würde.
«Es geht um Eigenverantwortung»
Ausserdem habe man am Boden Markierungen angebracht, um zu gewährleisten, dass die Gäste den Abstand einhalten können. Plakate würden zudem darauf hinweisen, sich an das Schutzkonzept zu halten. «Letzten Endes muss das auch umgesetzt werden. Und da ist jeder Einzelne gefragt. Es geht um Eigenverantwortung.»
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Die Gondeln einfach früher fahren zu lassen, sei übrigens keine Option. «Wenn wir um 8 Uhr beginnen, stehen die Gäste, die als erstes auf der Piste sein wollen, ebenfalls früher da. Das würde nichts ändern.»
Während es offenbar an der Talstation nicht so klappt, scheint es auf den Pisten dagegen zu funktionieren. «Ich komme soeben von den Zermatter Skipisten. Es war fantastisch. Alle haben sich ans Maskentragen gehalten», so eine Leserin zu BLICK.
Auch die Wanderlust hat offenbar viele Schweizer bei dem schönen Wetter gepackt. Zum Beispiel in Engel OW. Hier strömten am Samstagvormittag zahlreiche Besucher zu den Brunni-Bahnen. «Für eine Fahrkarte musste man zirka 30 Minuten warten», so ein Leserreporter vor Ort.
Nicht der erste Ausflügler-Ansturm
Bereits vergangenes Wochenende zog es viele Ausflügler ins Freie. Hunderte stürmten den Atzmännig. «Das Restaurant bei der Talstation war voll. Von Social Distancing keine Spur. Und auch auf die Maskenpflicht wurde keinen grossen Wert gelegt. Wenn jemand eine Maske getragen hat, dann oft falsch, entweder war sie unter der Nase oder hing unterm Kinn», sagte der Zürcher Schlosser Leon S. (28) damals zu BLICK.
Roger Meier (46), Geschäftsführer der Sportbahnen Atzmännig AG, versicherte allerdings, dass die Corona-Massnahmen «sowohl auf dem Areal, auf Sesselliften wie auch im Kassenbereich und in der Gastronomie Folge» eingehalten würden.. «Wir appellieren dabei aber auch an die Eigenverantwortung eines jeden, dass die Maskenpflicht eingehalten wird», so der Chef zu BLICK.
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