Es ist bislang die grösste Studie, die untersucht, wo das Risiko am grössten ist, sich mit Corona anzustecken. Die Universität Stanford in Kalifornien hat dazu Handy-Daten von 98 Millionen Personen in zehn amerikanischen Grossstädten ausgewertet. Die meisten würden sich an sogenannten «Superspreader»-Orten anstecken. Damit meinen die Forscher vor allem Restaurants, Cafés und Fitnessstudios.
Das Tool der Forscher analysiert, wo sich die Menschen aufhalten, wie lange sie dort bleiben und mit wie vielen anderen Leuten sie sich dort aufhalten. 553'000 Orte wurden so untersucht. Die Erkenntnis der Wissenschaftler: Die meisten Infektionen gibt es dort, wo sich mehrere Menschen über längere Zeit in geschlossenen Räumen aufhalten.
Kein Lockdown nötig
Trotzdem sagen die Forscher: Ein kompletter Lockdown wäre nicht nötig. Schon eine Reduktion um 20 Prozent an diesen Orten kann die Ansteckungsrate um mehr als 80 Prozent senken.
Das Computermodell soll künftig Behörden beim Kampf gegen eine weitere Verbreitung des Virus unterstützen. Dafür wollen die Forscherinnen und Forscher das Modell zu einem benutzerfreundlichen Tool für politische Entscheidungsträger oder Angestellte des Gesundheitswesens weiterentwickeln.