Stadtplanerin über die Zersiedelung der Schweiz
«Der Druck ist unvermindert hoch»

Landleben ist Trend. Doch Architektin Fabienne Hoelzel warnt: Wachsen die Dörfer, will am Ende niemand mehr dorthin.
Publiziert: 23.08.2020 um 00:25 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2020 um 11:03 Uhr
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Die Nutzung der Natur und der Berge nimmt stetig zu – und damit die Zersiedelung. Wie gehen wir damit um? «Der Druck auf den Ausbau von Siedlungsflächen ist unvermindert hoch», sagt Architektin und Stadtplanerin Fabienne Hoelzel (44).
Foto: Filipa Peixeiro / 13 Photo
Danny Schlumpf

Die Nutzung der Natur und der Berge nimmt stetig zu – und damit die Zersiedelung. Wie gehen wir damit um?
Fabienne Hoelzel:
Der Druck auf den Ausbau von Siedlungsflächen ist unvermindert hoch. Das revidierte Raumplanungsgesetz soll helfen, die Siedlungsentwicklung nach innen und eben nicht nach aussen voranzutreiben. Ausserdem sollten wir die Infrastrukturen nicht aus­bauen, sondern deren Nutzung bezüglich der Auslastung optimieren. Es kann ja nicht das Ziel sein, dass am Ende alle Bergdörfer aussehen wie Zürich.

Sie beurteilen den Trend nicht sehr ­optimistisch.
Ich will jedenfalls nicht einstimmen in die Rede von der schlechten Stadt, nur weil Corona uns ein vermeintliches Dichteproblem aufzeigt. Für bestimmte Regionen ausserhalb der Zentren wäre eine gewisse Zuwanderung sicher auch eine Chance. Denn es gibt auch in der Schweiz Orte, die mit Schrumpfung und Abwanderung kämpfen.

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Wie weiter also?
So oder so muss es gelingen, verstärkte Bauaktivitäten in den Bergregionen mit den lokalen Bautraditionen in Einklang zu bringen. Werden die boomenden Bergdörfer weiter aus­gebaut wie bisher, will am Ende niemand mehr dorthin – weil sie sich dann gar nicht mehr unterscheiden von allen anderen.

Wenn die Leute aus den Zentren ziehen, ist eine Verstädterung des Landes doch ­unumgänglich, oder?
Die Schweiz ist bereits ein hoch urbanisierter Raum. Von Zürich aus bin ich in 90 Minuten im alpinen Bündner Bergdorf Flims – in einem ebenfalls urbanen Raum, belebt und genutzt von einer gut situierten Mittelschicht. Insofern sind die Kategorien Stadt und Land eigentlich überholt.

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