Die drängendsten Fragen zu Corona
Das müssen Schwangere jetzt wissen

Wie gefährlich ist Corona für Schwangere? Und kann das Virus dem Baby schaden? Fragen, die werdenden Müttern Sorge bereiten. BLICK klärt auf.
Publiziert: 18.09.2020 um 16:20 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2021 um 10:09 Uhr
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Schwangere gelten als besonders gefährdet.
Foto: Getty Images
Johannes Hillig

Schwanger mitten in der Coronakrise? Dass haben sich viele Frauen sicher anders vorgestellt. Und machen sich Sorgen – zu Recht. Schliesslich hat eine Pandemie die Welt fest im Griff. Hände waschen, Abstand halten, Maske auf. Inzwischen Alltag. Worauf müssen aber nun werdende Eltern achten? Und wie gefährlich ist das Virus wirklich für Mutter und Kind? BLICK klärt die wichtigsten Fragen.

Sind Schwangere besonders gefährdet?

Ja. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) und die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) stufen Schwangere als besonders gefährdet ein. Laut neuesten Erkenntnissen besteht für Schwangere ein deutlich höheres Risiko, dass die Corona-Erkrankung einen schweren Verlauf nimmt. In besonders schlimmen Fällen kann es sein, dass die Geburt früher eingeleitet werden muss als geplant, «um eine Atmung der Mutter zu verbessern und die Gesundheit des Neugeborenen sicherzustellen», wie die SGGG schreibt.

Wie gefährlich ist das Virus für mein Baby?

In den meisten Fällen infiziert sich das Baby im Mutterleib nicht mit dem Virus. «In den wenigen Fällen, wo rund um die Geburt eine Übertragung stattfand, war der Verlauf der Covid-19-Erkrankung beim Neugeborenen gutartig und ohne Komplikationen», sagt Daniel Surbek, Chefarzt der Geburtshilfe am Inselspital, zu BLICK. Bei Frauen mit schweren Verläufen kann es zur Frühgeburt kommen. Das passiere in zirka einem Drittel der Fälle. Der Professor zu BLICK: «Zudem kann das Virus auf die Plazenta übertragen werden während der Schwangerschaft, und die Plazentadurchblutung ungünstig beeinflussen.» Inwiefern dies negative Auswirkungen auf das Kind hat, ist noch nicht klar.

Ab welchem Monat kann eine Infektion für Mutter und Kind gefährlich werden?

Das Risiko für Mutter und Kind steigt von Monat zu Monat. Daniel Surbek zu BLICK: «Zur Zeit, aufgrund der aktuellen Studienlage, geht man davon aus, dass eine Infektion vor allem in der 2. Hälfte der Schwangerschaft, etwa ab dem 6. Monat, ein Risiko darstellt.» Es gäbe bisher aber keine Hinweise, dass das Coronavirus zu Fehlbildungen des Fötus in der Frühschwangerschaft führt.

Worauf sollten Schwangere achten?

Schwangere sollten sich besonders gut gegen Infektion schützen, empfiehlt Surbek. Dafür brauche es aber keinen Ganzkörperanzug oder eine Desinfektionsdusche. Der Mediziner verweist auf die bekannten Massnahmen. Heisst: Konsequent Maske tragen, Hände waschen und desinfizieren und Abstand halten.

Müssen Schwangere bis zur Geburt in Quarantäne?

Nein. Das ist nicht notwendig. Angesichts der aktuellen Situation in der Schweiz macht dies keinen Sinn.

Sollten Schwangere lieber zu Hause entbinden?

Auch dafür gibt es keinen Grund. Surbek stellt klar: «Nein, definitiv nicht! Das Infektionsrisiko bei einer Geburt im Spital ist verschwindend klein.»

Kann mein Partner bei der Geburt dabei sein?

Ja. Grundsätzlich darf der Partner oder die Partnerin bei der Geburt mit dabei sein, um die Frau zu unterstützen. Allerdings sollten die Partner keine Krankheitssymptome haben. Zudem wird empfohlen einen Mundschutz im Kreisssaal zu tragen.

Kann ich mein Kind überhaupt stillen, wenn ich Corona habe?

Ja, unbedingt. Das Stillen ist wichtig für die Mutter-Kind-Beziehung. Viel «wichtiger als die Risiken für das Neugeborene, die als gering eingestuft werden», schreibt die SGGG. Auch das BAG empfiehlt zu stillen. Frisch gebackene Mamis sollten aber beim Kontakt mit dem Baby aufpassen, um eine Infektion zu vermeiden. Heisst: Maske auf und Hände desinfizieren.

Sie zählen zu den Corona-Risikogruppen

Menschen ab 65 Jahren

Besonders für Menschen ab 65 Jahren kann laut BAG eine Infektion mit Corona gefährlich werden. Das Immunsystem reagiert nicht mehr so gut wie früher. Dies kann zur Folge haben, dass Corona-Symptome wie zum Beispiel Fieber schwächer ausfallen. Eine Erkrankung kann so unter Umständen später erkannt werden.

Erwachsene mit Vorerkrankungen

Ist der Körper und damit auch das Immunsystem geschwächt, hat das Coronavirus leichteres Spiel. Daher zählen auch Erwachsene mit Vorerkrankungen zu den Risikogruppen. Darunter fallen chronische Atemwegserkrankungen wie schweres Asthma oder zystische Fibrose. Aber auch Menschen, die mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Krebs oder Diabetes zu kämpfen haben, gehören zu den Risikogruppen.

Adipositas

Laut dem BAG haben auch fettleibige Personen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Das liegt daran, dass der Körper von adipösen Menschen, Herz und Lunge, durch das zu viel an Gewicht bereits belastet ist. Das BAG zählt Personen mit einem Body-Mass-Index von 40 kg/m2 oder mehr zu den Risikogruppen. Das entspricht dem Adipositas-Grad 3.

Menschen ab 65 Jahren

Besonders für Menschen ab 65 Jahren kann laut BAG eine Infektion mit Corona gefährlich werden. Das Immunsystem reagiert nicht mehr so gut wie früher. Dies kann zur Folge haben, dass Corona-Symptome wie zum Beispiel Fieber schwächer ausfallen. Eine Erkrankung kann so unter Umständen später erkannt werden.

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