Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eröffnet
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Tortour-Rennen abgebrochen:Rad-Star Roger Nachbur stirbt bei Unfall am Oberalppass

Radsport-Gemeinde verabschiedet sich vom Tortour-Toten Roger Nachbur (†38)
«Wir werden dich verdammt vermissen»

«Ein grossartiger Sportsmann, ein grossartiger Geschäftspartner und ein grossartiger Mensch.» Mit diesen Worten trauert die Radsport-Szene um den verstorbenen Athleten Roger Nachbur (†38).
Publiziert: 17.08.2020 um 18:44 Uhr
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Aktualisiert: 17.08.2020 um 18:55 Uhr
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Der Unfalltod von Roger Nachbur (†38) erschüttert die Radsport-Szene.
Foto: zVg.
Anian Heierli

Die Velo-Szene trauert um einen stillen Champion. Roger Nachbur (†38), amtierender Schweizer Meister im Ultra Cycling, verstarb am Samstag beim Ultra-Langdistanz-Rennen Tortour am Oberalppass. Er kollidierte mit einem Töfffahrer (34) und verstarb noch vor Ort.

Vermutlich ohne Eigenverschulden. Die Staatsanwaltschaft Graubünden bestätigt gegenüber BLICK die Aussagen der Polizei: «Das Spurenbild deutet darauf hin, dass der Velofahrer beim Zusammenstoss korrekt auf seiner Strassenseite fuhr.»

«Ich bin total geschockt»

Heute zeugen Blumen, ein Trikot und ein Armband an der Unfallstelle von der grossen Anteilnahme. Auch im Internet ist die Trauer gross. Der Schweizer leitete auf Mallorca als Guide diverse Radtouren. Seine Freunde sind bestürzt. «Ich bin total geschockt, einen so sympathischen, lebensbejahenden Menschen nicht mehr bei uns zu haben», schreibt ein Kollege. Und: «Roger, du hast mir den Spass am Rennradfahren gezeigt!»

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Der Athlet lebte für den Radsport. Beeindruckende 17'611 Kilometer legte er in diesem Jahr zurück und sass dabei 636 Stunden auf dem Velo. Auch seine sportlichen Erfolge können sich sehen lassen. Er war das Gesicht der Schweizer Langstrecken-Szene. 2017 siegte er bei der Tortour auf der Langdistanz. 2019 entschied er die Solo-Kategorie erneut für sich und ist amtierender Schweizer Meister auf der Ultra-Langdistanz.

«Wir werden dich so verdammt vermissen»

Auch das deutsche Rennen «Rad am Ring» auf dem Nürburgring entschied er mehrmals für sich. Der Rennveranstalter verabschiedet sich mit den Worten: «R. I. P., Roger. Du warst ein ganz Grosser: ein grosser Sportsmann, ein grossartiger Geschäftspartner und ein unglaublich grosser Mensch! Wir werden dich so verdammt vermissen, aber die vielen schönen Momente mit dir immer gerne erinnern und in unserem Herzen tragen!»

Heute Montag nimmt auch der Schweizer Rennveranstalter offiziell Abschied mit den Worten: «Es liegen sehr bewegende und traurige Stunden hinter uns. Der unfassbare Unfall eines Tortouristi vom vergangenen Samstag auf der Oberalppass-Strasse hat uns alle zutiefst erschüttert. Wir möchten den Angehörigen und Freunden unsere tiefe Anteilnahme ausdrücken.»

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