Millionenschäden, 20 Tote im Winter 2018/19
So heftig haben uns die Lawinen heuer erwischt

20 Tote, Schäden an Hunderten Gebäuden. Die Säntis-Bahn kämpft noch immer mit Lawinenfolgen. So heftig erwischten Lawinen die Schweiz in diesem Winter.
Publiziert: 30.05.2019 um 23:38 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:05 Uhr
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Am 10. Januar rollte eine Lawine ins Hotel Säntis auf der Schwägalp.
Foto: Keystone
Vinzenz Greiner

Am 1. Juni beginnt aus meteorologischer Sicht der Sommer. Zeit, um zu bilanzieren, was die Schneemassen bisher angerichtet haben.

Diesen Winter haben Schweizer Lawinen 217 Menschen mitgerissen, 20 davon starben. Das letzte Todesopfer gab es Anfang Mai. Eine Oberwalliserin war gemeinsam mit sechs Tourengängern bei Bagnes VS von einer Lawine erfasst worden – in einem gefährlichem Gebiet, wie eine BLICK-Analyse zeigt. Die Hälfte aller tödlich Verunglückten in diesem Winter starben im Wallis.

So viele Menschen fanden seit 1936 den Tod in Schweizer Lawinen.
Foto: Blick Grafik

Teure Lawinenschäden im Kanton Bern

Im Bergkanton kosteten die Lawinen nicht nur Menschenleben, sondern auch Hunderttausende Franken. 16 Lawinen richteten dort Schäden in Gesamthöhe von rund 540'000 Franken an, wie Zahlen der grossen privaten Gebäudeversicherer Axa, Mobiliar, Allianz Suisse und Baloise zeigen.

In Graubünden wurden mit 21 so viele Schadenfälle an Gebäuden registriert wie seit sieben Jahren nicht mehr. Die Schadenssummen werden derzeit noch ausgerechnet.

Im Kanton Bern rechnet die kantonale Gebäudeversicherung damit, dass die drei registrierten Lawinen einen Schaden von 78'000 Franken hinterlassen haben. Das macht 26'000 Franken pro Schadenlawine. So hoch war der Schaden pro Lawine im Kanton seit zehn Jahren nicht mehr.

Grosser Betriebsausfall am Säntis wegen Lawinen

Auch am Säntis spürt man den Lawinenwinter im Portemonnaie. Die Wiedereröffnung der Kult-Bergbeiz Aescher musste wegen Lawinengefahr Anfang Mai verschoben werden. Die Säntis-Bahn fuhr erst wieder vorgestern Mittwoch an. Seit dem 10. Januar waren sie stillgestanden, als eine Lawine sich den Weg ins Restaurant Schwägalp gebahnt hatte und über das Vorgelände der Schwebebahn gewalzt war. Der Winter legte nach: Nur Tage später beschädigte eine zweite Lawine eine Schwebebahnstütze.

Allein für die Reperaturarbeiten seien bisher eine Millionen Franken angefallen, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Die Aufarbeitung des Finanzschadens werde die Bahn noch das ganze Jahr beschäftigen. Hinzu kommt noch ein satter Betriebsausfall: Im Vorjahreszeitraum hatte die Bahn laut Sprecher Bruno Vattioni rund 100'000 Menschen auf den Alpstein-Riesen gebracht.

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