«Der Februar war bisher geprägt von windigem Wetter. Auch diese Woche steht uns ein solches bevor», sagt Hannes Tobler von Meteonews zu Blick. Er prognostiziert für Donnerstag stürmisches Wetter.
«Es handelt sich dabei um Winde, die aus Südwesten über das Mittelmeer kommen. Diese bringen milde Luftmassen mit sich», so Tobler. Genau das ist der Grund für die warmen Temperaturen am Freitag. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer. «Die warmen Luftmassen drehen am Samstag nach Nordwesten ab und es wird wieder kälter.»
Der Ursprung dieser Winde liegt am Nordpol. Dort herrscht im Winter der polare Stratosphärenwirbel. Dieser bewegt sich entgegen des Uhrzeigersinns um den Nordpol herum. Wenn dieser stark ist, wird die kalte Luft am Nordpol zusammengehalten. Daraus folgt ein milder Winter. Die kalte Luft wird am Nordpol eingeschnürt, sodass sie nicht nach Süden ausbrechen kann. Und genau das führt in der Schweiz dann zu wärmeren Temperaturen. Wenn der Wirbel schwächer wird, werden auch die Temperaturen hierzulande wieder tiefer.
«Der Polare Stratosphärenwirbel hat einen grossen Einfluss auf das Winter-Wetter auf der Nordhalbkugel» sagt der Meteorologe. Er ist aber nicht jedes Jahr gleich stark. Warum das so ist, ist laut Tobler noch Teil der Forschung.
Grössere Wetteränderungen zu erwarten
«Normalerweise bildet sich der Polare Stratosphärenwirbel im Januar. Dieses Jahr allerdings hat er sich aber etwas länger Zeit gelassen», sagt Tobler. Eine Ursache dafür kann die Klimaerwärmung sein. Denn: Der Polarwirbel bildet sich erst, wenn die Temperatur am Nordpol kalt genug und das Meer zugefroren ist.
Durch die ansteigenden Temperaturen dauert dieser Prozess länger. Das ist nicht zu verharmlosen, weil es grössere Wetteränderungen auf der Nordhalbkugel zur Folge haben kann. Als Beispiele nennt der Meteorologe das eisige Winterwetter in Texas vor einem Jahr oder die Hitzewelle in Sibirien im Jahr 2020. (ced)