Vater der verunfallten Schülerin fordert sichere ÖV-Anbindung
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Gefährlicher Schulweg:Vater der verunfallten Schülerin fordert ÖV-Anbindung

Lara (13) verunglückte auf gefährlichem Schulweg in Eptingen BL – jetzt spricht der Vater:
«Autofahrer denken, es ist eine Rennstrecke»

Eltern wehren sich seit Jahren gegen den gefährlichen Schulweg ins Tal. Jetzt verunfallte ihre Tochter Lara in einer unübersichtlichen Kurve. Vater Jan M. (57) klagt an.
Publiziert: 19.03.2019 um 23:30 Uhr
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Aktualisiert: 20.03.2019 um 11:09 Uhr
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Der schwarze Citroën fuhr bergwärts – und kracht in die Schülerin auf dem Velo.
Foto: zvg
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Beat MichelReporter

Jan M.* (57) ist bleich, er wirkt erschöpft. Seine Tochter Lara* (13) verunglückte in Eptingen BL auf dem Weg zur Schule, krachte mit ihrem Velo in ein Auto. «Es geht meiner Tochter schon besser», sagt der Chemiker gestern in der Cafeteria des Kinderspitals Basel zu BLICK. «Meine Tochter hat eine Hirnerschütterung. Ansonsten ist sie unverletzt.»

Der sechsfache Vater führt aus: «Der Arzt hat gesagt, dass sie ohne Helm den Unfall nicht überlebt hätte. Sie ist mit dem Kopf auf die Windschutzscheibe geknallt. Der Helm zerbrach in zwei Teile. Es hätte also viel schlimmer kommen können.»

Drei seiner Kinder müssen riskanten Schulweg nehmen

Jeden Tag müssen drei seiner Kinder zwei Kilometer selbständig ins Tal fahren – um dann dort mit dem Linienbus zur Schule zufahren. Der Sohn mit dem Mofa, die beiden Zwillinge Lara und Lisa* per Velo. Auch als es gestern früh passierte, sind die drei nicht weit auseinander. Die Geschwister sind Zeugen, als Lara in einer unübersichtlichen Kurve in einen entgegenkommenden schwarzen Citroën knallt.

«Der Sohn fuhr gleich zurück und schlug Alarm. Meine Frau informierte mich darauf. Ich war bereits unterwegs zur Arbeit», sagt Jan M. zu den bangen Momenten. Seine Tochter war nach dem Unfall nicht bei Bewusstsein – und wurde per Rega ins Spital geflogen.

Eltern hatten böse Vorahnung

Mit dem Unfall wurden die bösesten Vorahnungen der Eltern war. Denn das Unglück geschieht auf dem Schulweg, der schon lange höchst umstritten ist. Sowohl die Eltern des verunglückten Mädchens als auch ihre Nachbarn kämpfen seit Jahren für einen sicheren Schulweg. Denn: Die Gemeinde sparte den Schulbus weg, Schüler von drei Gemeinden müssen seitdem im öffentlichen Bus zur Schule. Und: Die Strasse oberhalb von Eptingen wurde von mehreren Gerichten bereits als unzumutbar eingestuft.

Wir suchen die gefährlichsten Schulwege

Nicht jeder Schulweg ist so sicher, wie man es gerne hätte. Müssen Ihre Kinder ebenfalls einen gefährlichen Schulweg gehen? Schreiben Sie uns an community@blick.ch, via Kommentar oder schicken Sie uns ein Foto/Video direkt in der BLICK-App.

Nicht jeder Schulweg ist so sicher, wie man es gerne hätte. Müssen Ihre Kinder ebenfalls einen gefährlichen Schulweg gehen? Schreiben Sie uns an community@blick.ch, via Kommentar oder schicken Sie uns ein Foto/Video direkt in der BLICK-App.

Ein anderer Vater wandte sogar noch radikalere Methoden an, damit seine Tochter nicht auf ebendiesem Schulweg verkehren muss: Bauer Erich S.* (63) liess seine Tochter neun Monate lang nicht zur Schule. Er weigerte sich, Tochter Sandra* (14) auf den gefährlichen Weg zu schicken (BLICK berichtete).

Seit Jahren kämpfen die Eltern

Auch Jan M. fordert zusammen mit zwei Nachbarn seit Jahren eine Buslinie auf den Berg. Die Haltestelle läge 20 Meter unterhalb der Unfallstelle. Er weiss: «Der Verkehr auf der Kantonsstrasse ist viel zu gefährlich für Schüler auf dem Velo. Es ist eine schmale Kantonsstrasse, die Autos dürfen 80 fahren.» Viele Kurven seien unübersichtlich. «Wir haben jeden Tag Angst um unsere Kinder!», sagt Jan M. «Autofahrer denken, es ist eine Rennstrecke.»

Immerhin: Aktuell muss die Gemeinde Eptingen ein neues Reglement für den Schulweg ausarbeiten. Der letzte Entwurf wurde vom Kantonsgericht abgeschmettert. Die Gemeinde gehe konsequent über die zumutbaren Distanzen hinaus, hiess es im Urteil. Der Streit zwischen den Behörden und den Familien am Berg ist also lange nicht zu Ende. Und gewinnt durch den tragischen Unfall noch mal neu an Fahrt.

* Namen geändert

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