Auf einen Blick
Der Verein nennt sich Lehrernetzwerk Schweiz. Er sieht das Wohl der Kinder «durch unverhältnismässige staatliche Massnahmen» gefährdet und begründet seine Aktivitäten vor allem damit. Das Netzwerk weist eine Mitgliederzahl von 4000 aus, unter ihnen seien vor allem Lehrer, Eltern, Anwälte und Ärzte.
Wiederholt jedoch provozierte der Verein, in der Corona-Pandemie von Massnahmenkritikern gegründet, Negativschlagzeilen in den Medien. Seinen Exponenten werden Verbindungen zur deutschen Reichsbürger-Szene und zu umstrittenen esoterischen Gemeinschaften vorgeworfen.
Die Kritik des Netzwerks am Schulsystem gilt unter anderem der Einführung gendergerechter Sprache sowie dem Sexualkundeunterricht. Mit Weiterbildungen will man Lehrerinnen und Lehrer auf den Kurs des Zusammenschlusses trimmen. Dazu gehört auch die Förderung des Homeschooling.
«Zunehmend genötigt»
Daniel Wahl, Geschäftsführer des Lehrernetzwerks, kommentiert den Widerstand gegen schulische Sprachregelungen so: «Wir unterstützen Eltern und Lehrer, die sich zunehmend genötigt sehen, die Gendersprache verwenden zu müssen.» Behörden dürften nicht diktieren, wie Menschen zu sprechen haben.
Zum Thema Sexualkundeunterricht hält Wahl fest, man wehre sich nicht grundsätzlich dagegen, widersetze sich jedoch einem Aufklärungsunterricht durch Erwachsene, mit dem die Intimsphäre von Kindern verletzt werde.
Aargau als Zielscheibe
Vor allem den Aargauer Bildungsdirektor attackiert das Lehrernetzwerk immer wieder. Aus Sicht des Vereins hat Alex Hürzeler (59, SVP) während der Corona-Pandemie besonders strikte Massnahmen an den Schulen verordnet. Dessen Sprecherin berichtet, das Netzwerk sei mit einer Beschwerde gegen die Maskenpflicht sogar ans Bundesgericht gelangt – allerdings erfolglos.