Wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet, soll Biontech/Pfizer zu Beginn der Impf-Verhandlungen mit einem Wucherpreis aufgeschlagen haben. Sie wollten der EU 54,08 Euro, also knapp 59 Franken, für eine Impfdosis abknöpfen. Und das bei einer Abnahme von 500 Millionen Dosen.
Insgesamt wollten Pfizer/Biontech also 27 Milliarden Euro. Dieser Preis beinhalte bereits «den höchsten prozentualen Rabatt», der einem Industrieland weltweit angeboten worden sei. Das geht aus Unterlagen hervor, die der Zeitung vorliegen.
Angebot zwanzig mal teurer als Astrazeneca-Impfstoff
Mit dem Preis pro Dosis wäre der Biontech-Impfstoff etwa zwanzig Mal so teuer wie eine Dosis des Astrazeneca-Impfstoffs gewesen. Eine Dosis des Impfstoffs kostet etwa 2 Franken.
Die «Süddeutsche Zeitung» zitiert den Vorsitzenden der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft Wolf Dieter Ludwig: «Ich halte den Preis für unseriös.» Und weiter: «Ich sehe darin ein Profitstreben, das in der jetzigen Situation der Pandemie in keiner Weise gerechtfertigt ist.»
Wie viel hat die Schweiz gezahlt?
Der endgültige Preis werde zwar bis heute geheim gehalten, doch nach Informationen der Zeitung soll er bei 15,50 Euro pro Dosis liegen. Man geht davon aus, dass die Schweiz für ihre 3 Millionen Biontech/Pfizer-Impfdosen einen ähnlichen Preis – um 13 Franken pro Dosis – gezahlt hat.
Hätte die Schweiz für diese Impfdosen denselben Preis zahlen müssen, der zunächst der EU angeboten wurde, wäre das eine Summe von 177 Millionen Franken gewesen. Statt 39 Millionen. (euc)