Katastrophen-Warnsystem
Alarmmeldungen direkt aufs Handy gibts erst in drei Jahren

Bei Naturkatastrophen warnt die Schweiz über die Alertswiss-App. Damit erreichen die Behörden aber nur ein Viertel der Bevölkerung. Effizienter wären automatische Warnungen direkt auf alle Handys – doch damit lässt sich der Bund Zeit.
Publiziert: 07.07.2024 um 00:31 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2024 um 10:14 Uhr
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Die Rhone hat in Chippis VS ein Industriegebiet überflutet. Die Fabriken stehen still, der Schaden ist enorm.
Foto: keystone-sda.ch
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Lino SchaerenRedaktor

Drohen in der Schweiz Gefahren, warnen die Behörden die Bevölkerung über Sirenenalarm, Radio und Fernsehen – oder die App Alertswiss. Das Problem: Die Alarm-App des Bundes ist nur auf 2,2 Millionen Mobiltelefonen aktiv, erreicht also nur ein Viertel der Schweizer Bevölkerung. Nach den schweren Unwettern mit mehreren Toten in den letzten beiden Wochen wurden deshalb Rufe nach der Technologie «Cell Broadcast» laut.

Mit «Cell Broadcast» können Textnachrichten über einen Mobilfunkmast an alle Handys geschickt werden, die sich in Reichweite befinden. So wird eine breite Information der Bevölkerung ermöglicht, ohne dass eine App installiert werden muss. Doch während die Technologie in vielen Ländern zum Standard gehört, muss die Schweiz noch länger darauf warten.

Zwar soll es gemäss Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) jetzt vorwärtsgehen. Der Bundesrat soll die Einführung noch in diesem Jahr absegnen, das Parlament 2025 die Finanzierung und die gesetzlichen Grundlagen klären. Beim Babs heisst es auf Anfrage, dass es dann technisch möglich sein sollte, die Technologie «innerhalb von etwa zwei bis drei Jahren einzuführen». «Cell Broadcast» funktioniert in der Schweiz also frühestens in drei Jahren. Bis dahin könnten sich viele weitere Unwetter ereignen.

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