Das macht der Schweiz am meisten Sorgen
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Comparis-Sorgenbarometer zeigt:Das macht der Schweiz am meisten Sorgen

Höhere Mieten und Coronavirus
Schweizer blicken pessimistisch auf neues Jahr

Schweizerinnen und Schweizer blicken sorgenvoll ins Jahr 2022. Neben Corona bereiten ihnen die Teuerung und generell ihre finanzielle Situation Sorgen. Dies geht aus einer Umfrage hervor.
Publiziert: 27.12.2021 um 07:16 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2021 um 08:27 Uhr
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Die Inflation schlägt den Schweizerinnen und Schweizer aufs Gemüt.
Foto: Keystone

Herr und Frau Schweizer blicken sorgenvoll auf das neue Jahr. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage der Schweizer Vergleichsplattform Comparis.ch. Vier von fünf Personen geben an, dass ihnen die Situation rund um das Coronavirus auf das Gemüt schlägt – das sind zwar gleich viele wie letztes Jahr, jedoch stieg der Anteil von Personen mit «signifikanten Sorgen» von 31 auf 36 Prozent.

Doch die Pandemie ist noch längst nicht der einzige Grund zur Sorge für viele Schweizerinnen und Schweizer: 81 Prozent der Befragten gaben zudem an, sich vor der anhaltenden Teuerung zu fürchten. Vor allem Haushalte mit einem Bruttoeinkommen von bis zu 4000 Franken fürchten negative Auswirkungen auf ihre Finanzen. Mit 45 Prozent machen sich in dieser Einkommenskategorie deutlich mehr Menschen Sorgen als in den Kategorien 4000 bis 8000 Franken (34 Prozent) und über 8000 Franken (28 Prozent).

Jede dritte Person kämpft mit finanziellen Engpässen

Immerhin: 27 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer gaben an, dass sie mit einer Verbesserung ihrer finanziellen Situation rechnen. Stabile 58 Prozent erwarten keine Veränderung in ihrem Budget, wiederum 16 Prozent gehen davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation im kommenden Jahr verschlechtern wird.

Für rund ein Drittel der Befragten bleibe die finanzielle Situation schwierig, heisst es in der Mitteilung. Bereits seit Beginn der Krise muss gut ein Fünftel auf «jeden Franken schauen» und sich stark einschränken, um alle anstehenden Rechnungen begleichen zu können. Knapp vier Prozent geben gar an, dass es hinten und vorn nicht reiche mit dem Geld. Laut der Umfrage sind von dieser Knappheit Männer (mit 6 Prozent) stärker betroffen als Frauen (3 Prozent).

Steigende Mieten und Hypothekarzinsen sorgen für Kopfzerbrechen

Einer der meist genannten Verschlechterungsgründe der Finanzsituation sind die steigenden Mieten und Hypozinsbelastungen aus der Vergangenheit. Ganze 15 Prozent gehen hier von höheren Kosten aus, und damit fast dreimal mehr als noch im Dezember 2020 (5 Prozent). «Inflation wird in der Regel mit höheren Zinsen bekämpft, was zu höheren Mieten und steigenden Hypothekarzinsen führt», kommentiert Comparis-Experte Michael Kuhn.

Über die Hälfte (55 Prozent) der pessimistischen Personen gaben zudem Kurzarbeit, Jobverlust, ein kleineres Arbeitspensum oder einen Umsatzeinbruch als selbstständig Erwerbstätige an. Trotzdem ist das eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, als noch 68 Prozent diese Gründe angaben. Der Rückgang wird auf deutlich weniger Kurzarbeit zurückgeführt.

Und auch die Krankenkasse sorgen für ein Drücken im Schuh – trotz grossflächiger Prämienreduktion. 37 Prozent der Befragten, die mit einer Verschlechterung ihrer finanziellen Situation rechnen, geben an, dass die Krankenkassenprämien teurer geworden sind. 2021 waren es 39 Prozent.

Klimadebatte hat grosse Auswirkungen auf italienischsprachige Schweiz

Nach wie vor wenig Einfluss auf die Konsum- und Finanzentscheidungen der Schweizer Bürgerinnen und Bürger hat die Klimadebatte. Seit 2019 geben rund 70 Prozent der Befragten an, dass sich die Debatte aktuell kaum oder gar nicht auf ihre Entscheidungen auswirkt.

Doch auch hier gibt es signifikante Gräben zwischen den Geschlechtern und den Sprachregionen. Für 26 Prozent der Frauen hat die Klimadebatte einen grossen Einfluss, bei den Männern sind es 21 Prozent. Wenn man die Sache nach Sprachregionen betrachtet, ist der Einfluss der Klimadebatte in der italienischsprachigen Schweiz am stärksten: Über 36 Prozent der Befragten gaben an, dass der Einfluss «gross» sei. Im französischsprachigen Teil der Schweiz lag dieser Anteil bei 22 Prozent, in der Deutschschweiz knapp höher mit 23 Prozent. (chs)

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