Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer haben tagtäglich mit Hindernissen zu kämpfen. Barrierefreiheit ist in vielen Situationen eher Traum als Realität – ob auf offener Strasse, im Zug oder beim Fliegen. Das musste auch ein Passagier der Ryanair erfahren.
Auf einem Flug nach Schweden musste der Ire Adrian Keogh seinen Rollstuhl aufgeben und einen regulären Platz einnehmen. Zum Ein- und Aussteigen war er auf Hilfspersonal angewiesen. Doch obwohl Keogh sogar für diesen Service zahlte, war bei seiner Landung in Landvetter keine Hilfe in Sicht.
«Ich möchte in Würde reisen»
Der «BBC» erzählte Keogh, das Ryanair-Flugpersonal habe ihm mitgeteilt, er müsse mindestens eine Stunde auf Hilfspersonal warten – oder aus dem Flieger kriechen. Da Keogh Schmerzen hatte und das WC aufsuchen musste, blieb ihm keine Wahl als die Treppen des Fliegers hinunterzukriechen.
Anschliessend postete er ein Bild auf Instagram und schrieb: «Ich verlange nicht viel, sondern nur den Service, für den ich bezahlt habe, und dass ich in Würde reisen kann.» Zudem sagt er, dass weder Ryanair noch der Flughafen sich schuldig bekannten: «Die Behörden beschuldigten Ryanair und Ryanair beschuldigte die Behörden.»
Ryanair schiebt die Schuld ab
Ryanair sagt, dass ein Drittanbieter für den Service verantwortlich sei. Ein Mediensprecher des Flughafens hingegen entschuldigte sich zumindest für den Vorfall und begründet die miserable Serviceleistung als Resultat von «mehreren unvorhergesehenen Ereignissen».
Inzwischen hat auch Ryanair eine Untersuchung der Vorfälle angekündigt.