Natalie Curtis aus Queensland (Australien) hatte sich auf ihre Ferien in Thailand gefreut. Doch in Bangkok angekommen, musste sie aus dem Flugzeug kriechen, wie der Sender 7News berichtet. Die Airline Jetstar hatte ihr den Rollstuhl verweigert. Dabei sah es zu Beginn nach einer schönen Reise aus. Alles lief nach Plan. Um durch den engen Gang im Flugzeug zu kommen, gibt es einen extra Rollstuhl, der von den Airlines zur Verfügung gestellt wird.
Nach der Landung in der thailändischen Hauptstadt wollte Curtis wieder einen solchen Rollstuhl nutzen, um die Maschine zu verlassen. Doch dieses Mal gab es ein Problem. Plötzlich sollte sie für den Spezialstuhl zahlen. «Als wir ankamen, wurde ich aufgefordert, zu bezahlen», sagt Curtis zum australische TV-Sender.
Das empfand sie als Frechheit. Ihren eigenen Rollstuhl konnte sie nicht nutzen, da dieser zu breit für den engen Flugzeug-Gang ist. Da nichts geschah, sah die Australierin keine andere Möglichkeit. Denn: Sie wollte nicht dafür zahlen, nur um den Flieger verlassen zu können. Also «legte ich mich auf den Boden und fing an zu kriechen.» Vier Meter musste sie zurücklegen, dann hatte es sie aus dem Flugzeug geschafft.
«Wir entschuldigen uns aufrichtig»
Curtis Kollegin Natasha Elford, die mit ihr reiste, filmte ihre Freundin, wie sie den Gang hinunterkroch. «Natalie tat mir wirklich leid. Ich fühlte mich hilflos und konnte nicht glauben, dass das wirklich passiert. Das Personal hat angeboten, sie zu tragen, aber hätten sie Natalie fallen lassen, wäre das zehnmal schlimmer gewesen.»
Nach dem Vorfall äusserte sich die Airline und erklärte, dass es ein Missverständnis gab. Daher habe es einfach länger gedauert, bis der Gangrollstuhl zu Verfügung stand. Keineswegs habe die Australierin für den Rollstuhl zahlen müssen. «Wir entschuldigen uns aufrichtig», so die Airline. Man habe Curtis angeboten, die Kosten für den Flug zurückzuerstatten.
Die Australierin möchte trotzdem nicht mehr mit Jetstar fliegen. «Es war extrem demütigend, und ich möchte auf keinen Fall, dass jemand anderes das durchmachen muss.» (lrc)