Nach dem Absturz des Privatflugzeugs des deutschen Unternehmers Rainer Schaller (53) vor der Küste von Costa Rica haben die Einsatzkräfte ihre Suche ausgeweitet. Zwei Leichen wurden gefunden, insgesamt fünf Menschen waren neben dem McFit-Gründer an Bord.
Doch der Fall gibt einige Rätsel auf. Die Maschine kam aus Mexiko und war nahe der Karibikküste von Costa Rica ins Meer gestürzt. Die Ursache des Absturzes bleibt zunächst unklar.
Ungewöhnlicher Zwischenstopp
Das Privatflugzeug verfügte weder über einen Flugschreiber noch über ein Gerät zur Aufzeichnung der Kommunikation. Wegen der geringen Grösse des Flugzeugs waren sie nach Angaben der costa-ricanischen Behörden auch nicht vorgeschrieben.
Laut «Focus» startete die Maschine vom Typ Piaggio 180 Avanti (Baujahr 2009) am 20. Oktober, Ortszeit 8.01 Uhr, in Santa Ana in Kalifornien. Um 10.51 Uhr landete der Jet in El Paso, Texas. Um 12.03 Uhr ging die Flugreise weiter nach Vera Cruz, Mexiko, wo er um 15.59 Uhr landete. Dort blieb er über Nacht am Boden.
Am darauffolgenden Tag, dem 21. Oktober, flog die Piaggio um 12.54 Uhr im mexikanischen Vera Cruz los und landete um 13.48 Uhr in Palenque, Mexiko, wieder. Das nach nur 50 Minuten. Ein Experte erklärt gegenüber «Focus»: «Diesen kurzen Zwischenstopp in Palenque kann ich mir nicht erklären.»
Whatsapp-Aktivität kurz vor Absturz
Um 16.22 Uhr hob das Flugzeug in Palenque ab – Richtung Limón. Um 18.53 Uhr verschwand der Flieger und stürzte ab. Möglich ist, dass ein Druckabfall in der Kabine zum Bewusstseinsverlust des Piloten und der Passagiere geführt haben.
Doch noch etwas scheint ungewöhnlich. Laut mehreren Berichten soll der McFit-Gründer Rainer Schaller noch kurz vor dem Absturz Whatsapp genutzt haben.
Mobiltelefone haben auf der Reisehöhe normalerweise keinen Empfang. Eine mögliche Erklärung könnte jedoch sein, dass sich sein Telefon nicht im Flugmodus befand und beim Absturz Empfang erhielt. Schaller könnte währenddessen bereits bewusstlos oder tot gewesen sein.
Sechs Personen an Bord, zwei Leichen gefunden
An Bord der Maschine befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks am Freitagabend sechs Personen: der McFit-Gründer Schaller, seine Partnerin, die beiden Kinder, ein weiterer Deutscher und der Schweizer Pilot.
Am Wochenende waren die Leichen eines Mannes und eines Kindes sowie Trümmerteile und Gepäckstücke im Meer gefunden worden. Bei der Suche würden auch die Meeresströmungen berücksichtigt, sagte der Minister für öffentliche Sicherheit, Jorge Torres. Die Witterungsverhältnisse seien am Montag für die Suchmannschaften besser gewesen als an den Tagen zuvor.
In Absprache mit den Behörden des Nachbarlandes sei aus der Luft auch in den panamaischen Gewässern nach Wrackteilen gesucht worden, sagte der Direktor der costa-ricanischen Küstenwache, Martín Arias, am Montag. Zunächst seien allerdings auch dort keine weiteren Trümmerteile gefunden worden. Die Suchaktion mit rund 60 Einsatzkräften werde aber so lange wie nötig fortgesetzt. (euc/SDA)