Der pensionierte Architekt Manfred K.* (79) investierte zusammen mit seiner Partnerin zwei Millionen Euro (1,9 Millionen Franken) – nun ist das Geld weg. Eine Gruppe von Kosovaren soll die beiden um ihr Geld gebracht haben. In diesem Zusammenhang wurden letzte Woche sieben Personen im Kosovo festgenommen, wie Koha schreibt. Jetzt liegt der Newsplattform die Strafanzeige vor. Die Vorwürfe: Betrug und Geldwäscherei.
Hauptbeschuldigter soll Ardit T.* sein. Auch seine Frau, weitere Familienmitglieder sowie Freunde sollen an den fiesen Machenschaften beteiligt gewesen sein. Die Beschuldigten sollen vorwiegend aus dem Balkan-Staat agiert haben.
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Erst von Trading-Plattform betrogen
Dem Bericht zufolge begann alles im Jahr 2021: Der damals 30-jährige T. gründete ein fiktives Unternehmen – angeblich mit Sitz in Zürich. Der Chef der Fake-Firma bekam den Namen Ueli Schmidt. T. kontaktierte im Namen von Schmidt den Schweizer Architekten. K. hatte zuvor auf Handelsplattformen – darunter Option888 – investiert. Am Ende hatte er so rund 700'000 Euro (666'000 Franken) in Kryptowährung.
Das Problem: Die Betreiber der Online-Trading-Seite haben Kunden um ihr Geld betrogen. 2019 sass der mutmassliche Anführer in Wien in Untersuchungshaft, wie etwa das «Handelsblatt» berichtete. Woher die Gruppe von dieser Aktivität wusste und ob sie nicht bereits zuvor ihre Finger im Spiel hatte, geht aus dem Koha-Bericht nicht hervor. Klar ist nur: Die gesamte Schadenssumme beläuft sich auf zwei Millionen Euro.
Druck aufgebaut und bedroht
Der junge Kosovare Ardit T. versprach dem Architekten, dass er gemeinsam mit seinem Team das investierte Geld zurückholen könnte. Hierfür müsse er lediglich für die anfallenden Kosten für den Transfer aufkommen. Das zuvor investierte Geld sollte der Schweizer in Krypto-Währungen erhalten.
Gemäss dem Bericht lief die Masche rund zwei Jahre lang. Ab einem unbekannten Zeitpunkt soll auch die Partnerin des Architekten involviert gewesen sein. Während dieser Zeit habe die Bande Druck aufgebaut und auch Drohungen ausgestossen. Dass es sich um Betrug handelte, wurde dem Ehepaar erst Ende Januar 2023 klar. Bis dahin soll die beiden über 940'000 Euro (894'000 Franken) auf Konten der Gruppe bezahlt haben.
Autos, Waffen und Munition beschlagnahmt
Von dem Geld liess es sich T. gut gehen im Kosovo. Gemäss Koha gab er sich als erfolgreicher Geschäftsmann in der Gastrobranche aus. Auch Politiker hätten sich mit ihm gezeigt und ihn als solchen präsentiert.
In Zusammenhang mit den aktuellen Vorwürfen sollen zahlreiche Gegenstände von den Ermittlungsbehörden beschlagnahmt worden sein. So etwa mehrere Autos, Waffen, Munition.
*Namen geändert