Ein 39-Jähriger aus dem Kanton Freiburg wurde Ende 2016 im Netz von einer Frau kontaktiert. Schnell erklärte sie ihm die grosse Liebe. Rund acht Jahre lang nahm der Mann an, eine Beziehung mit ihr zu führen. Also liess er seiner Online-Liebe immer wieder Geld zukommen. Insgesamt überwies er über 600'000 Franken.
Doch die Frau, mit der er glaubte, eine romantische Beziehung zu führen, existiert nicht. Der Mann fiel einem sogenannten «Romance Scam» zum Opfer. Dabei handelt es sich um Betrüger, die ihren Opfern die grosse Liebe vorspielen – mit dem Ziel, sie auszunehmen.
In der vergangenen Woche hat der Mann den Betrug offenbar bemerkt. Er entschied sich dazu, eine Strafanzeige wegen Betrug einzureichen, teilte die Kantonspolizei Freiburg am Dienstag mit. Entsprechende Ermittlungen seien im Gange.
Kantonspolizei warnt vor Betrugsmasche
Doch der Freiburger ist kein Einzelfall. Immer wieder fallen Menschen auf Romance Scammer herein. Im vergangenen Jahr sorgte ein ähnlicher Fall für Schlagzeilen. Eine Pro-Senectute-Mitarbeiterin überwies ihrem Betrüger rund 320'000 Franken. Das Geld zwackte sie ein Jahr lang von Betagten ab.
Die Kantonspolizei warnt deshalb nun vor der Betrugsmasche und betont: «Vertrauen Sie nie einer Person, die Sie nur aus dem Internet kennen.» Ebenso empfiehlt die Behörde, keine Zahlungen zu tätigen, wenn man sich nicht sicher ist, ob das Gegenüber vertrauenswürdig ist.
Ist es allerdings zu spät und man ist den Betrügern bereits zum Opfer gefallen, dann sollte unbedingt eine Strafanzeige eingereicht werden. Wer hingegen merkt, dass Angehörige in einen «Romance Scam» verwickelt sein könnten, sollte sie darauf ansprechen. (mrs)