Es sollte ein dummer Scherz sein, endete aber für einen Jungen (†14) in Spanien mit dem Tod. Nachdem sich der Bub mit seinen Freunden in einer Metrostation in Getafe, nahe Madrid, getroffen hatte, schütteten die Kollegen ihm ein rosa Pulver in seinen Energydrink. Kurz darauf hörte das Herz des Teenagers auf zu schlagen. Die Freunde flüchteten daraufhin, wie die spanische Zeitung «El Pais» berichtet.
Unfassbar: Bevor der Junge zusammenbrach und verstarb, sollen die Freunde noch im Internet über ihren Streich geprahlt haben. Die spanische Polizei untersucht den Fall. Bei dem Pulver soll es sich um sogenanntes rosa Kokain handeln, auch bekannt als Tusi.
Gefährliches Gemisch aus mehreren Drogen
Es sei «ein Gemisch aus mehreren psychoaktiven Wirkstoffen», sagt Joël Bellmont, Co-Leiter des Drogeninformationszentrums DIZ in Zürich zu Blick. Der Name sei deswegen missverständlich, weil es sich nicht um Kokain handelt, «sondern um ein pink eingefärbtes Gemisch, häufig aus Ketamin und MDMA, oft zusätzlich kombiniert mit anderen Substanzen wie zum Beispiel dem Stimulans 3-MMC, Koffein oder Paracetamol».
Und gerade dieser wilde Mix aus mehreren Drogen könne schnell gefährlich werden, wie der tragische Fall aus Spanien zeigt. «Die sehr unterschiedliche Zusammensetzung führt zu zusätzlichen Risiken beim Konsum. Das DIZ rät entsprechend grundsätzlich davon ab, ‹rosa Kokain› zu konsumieren, vor allem wenn die Zusammensetzung nicht in einem Drug Checking analysiert worden ist», so Bellmont weiter.
«Rosa Kokain» ist kein neues Phänomen. Das DIZ kennt es schon länger. Im Drug Checking sei es vor ein paar Jahren festgestellt worden. Seither habe es immer mal wieder vereinzelt Proben gegeben, die als «rosa Kokain» identifiziert wurden. Wie weit das Gemisch in der Schweiz verbreitet ist, kann das DIZ nicht sagen. Entwarnung gibt es zumindest im Kanton Zürich. «Rosa Kokain ist im Kanton Zürich bislang kein Thema», sagt Alexander Renner von der Kantonspolizei Zürich zu Blick.