Hier landet Taliban-Chef in Afghanistan
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Flug sorgt für Empörung:Hier landet Taliban-Chef in Afghanistan

Deutsche Politiker sind empört
WM-Gastgeber fliegt Taliban-Chef nach Afghanistan

Die Armee von Katar hat den politischen Führer der Taliban, Mullah Abdul Ghani Baradar (53), nach Kandahar in Afghanistan geflogen. Für deutsche Politiker ein brisanter Fakt. Sie sind der Meinung, dass Taliban-Unterstützer nicht WM-Gastgeber sein dürfen.
Publiziert: 19.08.2021 um 12:04 Uhr
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Aktualisiert: 19.08.2021 um 12:38 Uhr
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Der Vize-Chef der Taliban, Mullah Abdul Ghani Baradar (53), landet am Dienstagabend am Flughafen von Kandahar und wird mit einer Umarmung begrüsst. Die Armee von Katar hat ihn mit einem Militärflugzeug nach Afghanistan geflogen.
Foto: AFP

Ein grosses Militärflugzeug landet am Dienstagabend am Flughafen von Kandahar in Afghanistan. Es ist eine Boeing C-17 und gehört der Armee von Katar. Als sich die Türen der Maschine öffnen, steigt einer der wichtigsten Köpfe der Terrorgruppe aus dem Flugzeug. Es ist Mullah Abdul Ghani Baradar (53), der Mitbegründer der Taliban.

Seine Anhänger, die am Flughafen von Kandahar warten, begrüssen Baradar mit einer Umarmung. Baradar verbrachte die letzten 20 Jahre im Exil in Katar und gilt heute als politischer Führer der radikal-islamistischen Gruppierung. Zuletzt hat er das politische Büro der Taliban in Katar geleitet. Nun ist er vom katarischen Luftwaffenstützpunkt Al Udeid nach Kandahar geflogen.

Ist der WM-Gastgeber ein Verbündeter der Taliban?

Während die USA den katarischen Luftwaffenstützpunkt Al Udeid nutzen, um von Kabul aus Flüchtlinge vor den Taliban in Sicherheit zu bringen, nutzt Katar dieselbe Basis, um von dort aus Taliban-Mitglieder nach Afghanistan zu befördern.

Im Hinblick auf die Fussball-Weltmeisterschaft, die 2022 in Katar stattfindet, sorgt die Zusammenarbeit des Emirats mit dem Taliban-Chef für Empörung bei einigen Deutschen Politikern. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Florian Post (40) fordert einen alternativen WM-Gastgeber, wie er auf Twitter schreibt.

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Bijan Djir-Sarai, FDP-Bundestags-Mitglied sagte gegenüber der «Bild»: «Sollte Katar die Taliban unterstützen oder deren Schreckensherrschaft anerkennen, dann muss es Konsequenzen geben. Taliban-Unterstützer können nicht Ausrichter eines der wichtigsten Sport-Ereignisse der Welt sein.»

WM in Katar nicht zum ersten Mal in der Kritik

Das Land wurde immer wieder wegen der Ausbeutung von Gastarbeitern und den unmenschlichen Arbeitsbedingungen kritisiert. Laut Recherchen der Zeitung «The Guardian» sollen in Katar seit 2010 über 6500 Menschen bei den Vorbereitungen zur WM 2022 ums Leben gekommen sein.

Auch das heisse Klima ist ein umstrittenes Thema. In Katar ist es im Sommer bis zu 50 Grad warm – bei einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent. Im November, wenn die WM stattfindet, liegen die Temperaturen noch immer bei über 30 Grad. Damit überhaupt Fussball gespielt werden kann, müssen die Stadien deshalb extrem heruntergekühlt werden. (gin)

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