Der Reigen der Gratulanten für den neuen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva (77) ist lang: So haben etwa US-Präsident Joe Biden (78), die deutsche Regierung und Staatsoberhaupt Frank-Walter Steinmeier (66) sowie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (64) Lula gratuliert.
Nicht in dieser Reihe findet sich der Schweizer Bundespräsident Ignazio Cassis (61) Allerdings: Das Aussendepartement (EDA) hat sich gegenüber Blick zum Wahlergebnis geäussert. Die Schweiz unterhalte seit langem gute Beziehungen zu Brasilien, die sie mit der neuen brasilianischen Regierung weiterführen und ausbauen wolle.
Schweizer Botschaft gratulierte auf Twitter
Und der Schweizer Botschafter in Brasilien, Pietro Lazzeri, gratulierte Lula auf Twitter: «Herzlichen Glückwunsch, gewählter Präsident Lula! Die Schweiz wird sich weiterhin für die Entwicklung tiefer freundschaftlicher Beziehungen und eine starke Zusammenarbeit mit Brasilien einsetzen. Wir gratulieren auch den brasilianischen Frauen und Männern zu ihrem Engagement für die Demokratie.»
Sowohl dem österreichischen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen (78) als auch der ehemaligen britischen Premierministerin Liz Truss (47) hatte Cassis selbst auf Twitter gratuliert. Als Bundespräsident tue er das per Twitter nur gegenüber Präsidenten von Nachbarländern, so das Aussendepartement (EDA). Truss sei eine Ausnahme gewesen, weil diese als Aussenministerin zuvor Amtskollegin von Cassis gewesen sei, als sie Regierungschefin wurde. Wie das EDA mitteilt, werde der Bundespräsident Lula in einem Schreiben gratulieren.
Linke und Grüne gratulierten
Die Sozialdemokratische Partei der Schweiz schrieb auf Twitter von einem «Sieg der Demokratie für mehr soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz». Die Grüne Partei Schweiz schrieb von einem «Wahlsieg, der Hoffnung schenkt – für die Demokratie, die Menschenrechte, den globalen Klimaschutz».
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace «begrüsst» die Wahl, warnte aber vor Schwierigkeiten, weil Lulas Rivale und Gegner Jair Bolsonaro im Kongress (Parlament) die Mehrheit habe. Auch der WWF – wie Greenpeace am Montag auf Twitter – wies auf das «sehr knappe» Wahlergebnis hin, betonte aber, dass die Brasilianerinnen und Brasilianer die Umwelt und die indigenen Völker schützen wollten.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker zeigte sich in einer Mitteilung «erleichtert» über das Wahlresultat und gab ihrer Hoffnung Ausdruck, dass Lula «seinen Wahlversprechen Folge leisten und der Stärkung der Indigenenrechte sowie dem Kampf gegen die Klimakrise Priorität geben wird». (SDA/sf)