100 bis 200 Jahren dauert es, bis sich der Wald in Bitsch VS erholen wird. Grundsätzlich müsse der Mensch keine Bäume neu pflanzen. Verschiedene Baumarten würden eine abgebrannte Fläche ohne menschliches Zutun besiedeln.
Pionierarten wie die Zitterpappel und die Birke können in 20 bis 30 Jahren einen Buschwald bilden, sagten die Experten der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) Thomas Wohlgemuth und Marco Conedera am Donnerstag in der Zeitung «La Liberté».
Allerdings werden laut den Experten wohl Massnahmen gegen Erdrutsche erforderlich sein. «In den ersten zwei Jahren nach dem Brand besteht ein hohes Erosionsrisiko», sagten die Fachleute. «In dieser heiklen Phase können heftige Regenschauer an steilen Hängen gefährliche Erdrutsche auslösen.» Auch in sechs bis zehn Jahren, wenn die Wurzeln der abgestorbenen Bäume versagen, könne es zu Erdrutschen kommen.
So kann Erdrutschen vorgebeugt werden
Um dieses Risiko zu begrenzen, sollten grosse Steine weggeräumt und Baumstämme quer über den Hang gelegt werden, um ihn zu stabilisieren, raten Wohlgemuth und Conedera. Auch Lawinenverbauungen oder Netze zum Schutz vor Steinschlag könnten in den nächsten Wochen oder Monaten notwendig werden.
In den Augen der Experten stellt der Brand oberhalb von Bitsch jedoch keine gesamtschweizerische Katastrophe dar. Dies wäre erst der Fall, wenn sich der Brand auf 1000 Hektaren ausdehnen würde, betonten sie in der Zeitung. (SDA)