BLICK-Leser Hans-Peter Urech wird am Donnerstagmorgen Zeuge eines Spektakels. Auf dem Weg vom Hotel zum Bahnhof steigt über den Dächern ohne ein Geräusch eine Wolke auf. «Die war riesig», sagt Urech.
Er greift zum Handy und filmt das Ganze. Das Video zeigt deutlich, wie sich der feine Schneestaub in Sekunden über das Dorf ausbreitet. Als die Schneestaublawine schliesslich bei Urechs Standort vor dem Hotel ankommt, war es so, «als würde es stark schneien», sagt er.
«Es ist alles wie geplant verlaufen»
Bei den Bergbahnen Saas-Fee heisst es, dass es sich bei der Staublawine um eine kontrollierte Sprengung gehandelt habe. Es sei alles wie geplant verlaufen. Auch habe es weder Verletzte noch Schäden gegeben.
Die Sorge vor Lawinen ist zurzeit jedoch nicht unbegründet. Erst im jüngsten Lawinenbulletin warnte das Institut für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) vor akuter Lawinengefahr. Grund für die Gefahr sind die anhaltenden Niederschläge der letzten Tage.
Grosse Lawinen möglich
Die Schneedecke in mittleren und hohen Lagen sei derzeit überdurchschnittlich mächtig. Besonders oberhalb von rund 2200 Metern befänden sich tief in der Schneedecke ausgeprägte schwache Schichten, schreibt das SLF auf seinem Portal.
In diesen Schichten könnten vor allen an eher schneearmen Stellen Lawinen ausgelöst werden, wie einige grossflächige Lawinenabgänge in den letzten Tagen gezeigt hätten. Zudem seien einzelne spontane Lawinen, die in solchen Schichten anbrechen und die gesamte Schneedecke mitreissen würden, nicht ausgeschlossen.
An einzelnen Orten seien daher weiterhin einzelne sehr grosse Lawinen möglich. Unterhalb von etwa 2000 Metern sei die Schneedecke stark von der Wärme und dem Regen geprägt. Mittlere und grosse Nass- und Gleitschneelawinen seien weiterhin möglich. (SDA/aua)