Ins Restaurant gehen, sich einen schönen Platz aussuchen und ein feines Essen bestellen: Was für die meisten Menschen völlig normal ist, scheint besonders für die jüngere Generation zu einem Stressfaktor zu werden. Die britische Restaurantkette Prezzo, die italienische Küche anbietet, befragte über 2000 Menschen in Grossbritannien, wie wohl sie sich beim Essengehen fühlten, wie die «New York Post» berichtet. Dabei stellte sie fest, dass 86 Prozent der Generation Z (hier 18-24 Jahre) beim Essengehen in Restaurants von «Menüangst» betroffen waren. Bei allen Befragten beträgt der Anteil 67 Prozent.
Die Sorge, auf der Menükarte nichts zu finden, was sie mögen, wiegt offenbar schwer. Die Befragten gaben an, dass sie nicht in ein Restaurant gehen würden, wenn sie die Speisekarte vorher nicht angeschaut hätten.
Ein Drittel hat Angst, mit Kellnern zu sprechen
Ein Grund seien die steigenden Preise, wie der CEO von Prezzo gegenüber der «New York Post» angibt. Auch die Sorge, nach dem Essen das Gefühl zu haben, man habe das Falsche bestellt, wurde als Grund angegeben.
Der Austausch mit den Kellnern scheint ebenfalls ein Problem darzustellen. So berichtet ein Drittel der Generation Z, dass sie ihre Begleitpersonen bitten, mit dem Servicepersonal zu sprechen.
Soziale Fähigkeiten haben während Corona gelitten
Laut Gabriel Rubin, Professor für Justizstudien an der Montclair State University, haben viele Angehörige der Gen Z Probleme bei der sozialen Interaktion. «Durch Covid und anderen Faktoren haben sie wichtige persönliche soziale Fähigkeiten nicht erlangt», so Rubin gegenüber der «New York Post». Die jüngeren Menschen sind den Ergebnissen zufolge nervöser vor Gesprächen mit anderen.
Obwohl die Generation Z mit digitalen Kommunikationskanälen aufgewachsen ist, scheint ein Teil im realen Leben unter fehlenden sozialen Fähigkeiten zu leiden. «Weil so viele Jugendliche Probleme in nicht-digitalen sozialen Räumen haben, wird selbst das Bestellen von Essen zu einer hohen Hürde», erklärt Rubin. (ene)