«Trump wird nicht laut, aber die Stimmung ist schlecht»
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Erste Rede nach Niederlage:Hat Trump doch Zweifel an eigenem Sieg?

Trübsal im Weissen Haus
«Trump wird nicht laut, aber die Stimmung ist schlecht»

Seine Abwahl hat er bis jetzt noch nicht akzeptiert. Auch sonst ist es um Donald Trump seit Tagen ungewohnt still. Nun zeigt ein Bericht aus dem Weissen Haus, wie es um den Noch-Präsidenten der USA wirklich steht.
Publiziert: 13.11.2020 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2020 um 23:58 Uhr
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Um Donald Trump ist es seit Tagen aussergewöhnlich still. Die Stimmung im Weissen Haus soll schlecht sein.
Foto: Getty Images

Knapp eine Woche ist es her, seit Joe Biden als Sieger der US-Wahlen verkündet wurde und der 77-Jährige mit einer Siegesrede vor die Medien trat.

Knapp eine Woche dauert nun auch schon die ungewohnte Funkstille rund um Donald Trump. Der Noch-Präsident der Vereinigten Staaten hat seine Niederlage noch immer nicht akzeptiert und seinem Herausforderer aus der Partei der Demokraten folglich auch nicht gratuliert.

Doch wie steht es eigentlich um den 74-jährigen Trump? Wie sehr setzt ihm die Niederlage zu? Und was macht er in dieser Zeit, in der er Auftritte vor der Kamera tunlichst vermeidet?

«Er weiss, dass es vorbei ist»

Klar ist, dass Trump weiterhin bei der Strategie bleibt, sich selbst als Sieger der Präsidentschaftswahlen darzustellen. Via Twitter – der einzige Ort, wo Trump auch seit der Wahlnacht konstant weiter kommuniziert – verbreitet er in unregelmässigen Abständen angebliche Beweise, die eine Wahlfälschung belegen sollen. Mehrere wurden schon nach Stunden als Lügen entlarvt.

Im Weissen Haus sieht es aber offenbar anders aus. «Er weiss, dass es vorbei ist», sagt ein Trump-Berater der Journalistin Maggie Haberman, die als Korrespondentin für die «New York Times» und CNN in Washington arbeitet. Haberman hat immer wieder exklusiven Einblick in den Alltag des US-Präsidenten. 2022 will die 47-Jährige darum auch ein Buch über Trump und seine Amtsperiode veröffentlichen.

Berater warnen Trump, nicht mehr von Betrug zu sprechen

Das Umfeld, allen voran Schwiegersohn und Chefberater Jared Kushner (39), wolle den amtierenden Präsidenten demnach endlich dazu bringen, die Niederlage einzugestehen. Doch dieser versuche momentan einfach nur, im Gespräch zu bleiben, schreibt Haberman über Trumps aktuelle Vorgehensweise. «Er will herausfinden, wie weit er seine Argumente gegen seine Niederlage durchboxen und sich weitere Unterstützung seiner republikanischen Partei sichern kann.»

Das sorgt für Frust bei den Mitarbeitern des Weissen Hauses. Dazu trägt auch Trumps Anwalt Rudy Giuliani (76) bei, der seit Tagen ankündigt, Beweise für angebliche Vergehen während des Wahl-Prozederes vorlegen zu wollen und so weiter Öl ins Feuer giesst. Bislang habe er aber nicht geliefert. Berater haben Trump offenbar auch aufgefordert, im Zusammenhang mit dem Wahlausgang nicht mehr von «fraud» (Betrug) zu sprechen, weil das sonst juristische Folgen haben könnte. Immerhin scheint er diesen Ratschlägen zu folgen. Seither benutzt er stattdessen den Ausdruck «rigged» (manipuliert).

Trump hockt jetzt viel vor dem Fernseher

Ansonsten verbringt Trump momentan viel Zeit vor dem Fernseher, wo er die Berichterstattung über seine letzten Wochen als US-Präsident verfolgt. «Er wird nicht laut, aber die Stimmung ist meistens schlecht», berichtet Habermas aus dem engsten Kreis von Trumps Mitarbeitern.

Eigentlich sind die Wochen zwischen der US-Wahl und der Amtseinführung des neuen Präsidenten im darauffolgenden Januar dazu da, eine reibungslose Übergabe der Geschäfte vorzubereiten. Nicht so unter Donald Trump. Im Weissen Haus schmiedet er offenbar bereits Pläne für eine erneute Kandidatur im Jahr 2024.

Ob er diese wirklich durchziehen würde, ist offen. Hinter der Kampagne könnte aber auch eine Marketing-Strategie stecken, damit Trump nicht plötzlich von der Bildfläche verschwindet, sobald er nicht mehr an der Spitze der USA steht (BLICK berichtete).

Noch ist Trump aber US-Präsident. Wann er jedoch wieder öffentlich auftritt, ist unklar. Bis es so weit ist, muss Twitter als einzige direkte Verbindung zur Aussenwelt genügen. (cat)

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