IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi ist tot
2:18
«Er starb wie ein Hund»:IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi ist tot

Er erzählte Terror-Jägern vom Trick mit den Gemüse-Minibussen
Das ist der Baghdadi-Verräter

So ein Zufall: Informanten in Syrien erkannten einen engen Mitarbeiter von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi auf der Strasse. Sie folgten ihm und lieferten so den Terrorfürsten den Amerikanern ans Messer.
Publiziert: 29.10.2019 um 17:16 Uhr
|
Aktualisiert: 30.10.2019 um 12:17 Uhr
1/17
War seit 2010 der oberste Befehlshaber der Kampfeinheiten des sogenannten Islamischen Staates: Abu Bakr al-Baghdadi. Der Iraker war verantwortlich für zigtausend brutale Hinrichtungen, Folterungen, Massenvergewaltigungen und Vertreibungen.
Foto: keystone-sda.ch

Terrorfürst Abu Bakr al-Baghdadi (†48) war mit allen Wassern gewaschen. Obwohl die Amerikaner auf den meistgesuchten Verbrecher der Welt ein Kopfgeld von 25 Millionen Dollar ausgesetzt hatten, konnte er seinen Jägern immer wieder ein Schnippchen schlagen und untertauchen. Jahrelang konnte der IS-Chef morden und Schrecken verbreiten.

Nun kann er keinen Schaden mehr anrichten. Einer amerikanischen Sondereinheit gelang es, ihn am Samstag im syrischen Barischa aufzuspüren und in die Enge zu treiben. Mit einem Sprengstoffgürtel jagte er sich selber in die Luft.

Verhafteter Informant

Dass die Amerikaner die Fährte von Baghdadi überhaupt aufnehmen konnten, ist weichgeklopften IS-Gefangenen zu verdanken. Erste Informationen erfolgten durch Ismael al-Ethawi, einem von Baghdadis engsten Mitarbeitern, der den Anti-IS-Einheiten in die Hände gefallen war.

Ethawi packte aus, erzählte, wie der IS-Chef wichtige Sitzungen in fahrenden Minibussen abhielt, die zur Tarnung mit Gemüse beladen waren. Wie «Reuters» berichtet, informierte Ethawi die IS-Jäger auch über die fünf engsten Mitarbeiter, die Baghdadi an verschiedenen Orten in Syrien regelmässig trafen.

Zu diesen Top Five gehörte Ethawi selber. Er hatte islamische Wissenschaften studiert und war 2006 der Terrororganisation Al Kaida beigetreten. 2008 war er von den Amerikanern verhaftet und zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Nach Freilassung im Dienste des IS

Laut Reuters beauftragte Baghdadi Ethawi nach dessen Entlassung mit Sonderaufgaben wie der religiösen Vermittlung und der Rekrutierung von IS-Kommandanten. Nach dem Auseinanderbrechen des IS 2017 floh er mit seiner Frau nach Syrien.

Ein Wendepunkt war dann die Ergreifung von weiteren IS-Führern, die den Irakern und Amerikanern verrieten, wo sie Baghdadi jeweils getroffen hatten. Mitte 2019 fanden die Terror-Jäger heraus, dass Baghdadi von der nordwestsyrischen Stadt Idlib aus operieren musste und mit seiner Familie und drei engen Mitarbeitern von Dorf zu Dorf zog.

Auf der Strasse erblickt

Der entscheidende Hinweis war dann einem Zufall zu verdanken. Syrische Informanten hatten auf dem Marktplatz von Idlib einen Mann mit karierter Kopfbedeckung erblickt, den sie von Fotos her kannten: Es war Ismael al-Ethawi! Die Informanten folgen ihm zu einem Haus, in dem Baghdadi wohnte. Sie leiteten ihre Beobachtungen der CIA weiter, die den Standort darauf fünf Monate lang via Satellit und Drohnen überwachte.

Am Samstag folgte der grosse Schlag, als der Terrorchef zum ersten Mal mit seiner Familie aus dem Haus trat und in einem Minibus die Stadt verliess. Die US-Sondereinheit folgte im dicht auf den Fersen, um ihn kurze Zeit später in die Enge zu treiben.

Es war der Abschluss einer langen Aktion, in der eine Kombination von Informationen, Zufall und Hartnäckigkeit zum Erfolg geführt hatte. (gf)

PK in voller Länge:US-Präsident Donald Trump über den Tod von al-Baghdadi

IS-Chef al-Baghdadi ist tot - Mehr zum Thema

IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi (†48) starb in seinem Versteck in Syrien nahe der türkischen Grenze.

Trump sagt: «Unsere Hunde haben ihn in einen Tunnel gejagt. Er hat geweint. Dann hat er seine Sprengstoffweste gezündet.» Er sei als «Feigling» gestorben.

Informanten in Syrien erkannten einen engen Mitarbeiter von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi auf der Strasse.

Sterbliche Überreste von al-Baghdadi auf hoher See bestattet.

Der IS-Chef hat unglaubliche Gräueltaten verursacht. Baghdadi riss drei Kinder mit sich in den Tod. Auch seine zwei Frauen starben.

Der US-Präsident habe die ganze Aktion via Live-Feed mitgeschaut: «Es war wie im Film.» Trump dankte allen Truppen – inklusive den syrischen Kurden, die bei der Militäroperation geholfen haben.

IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi (†48) starb in seinem Versteck in Syrien nahe der türkischen Grenze.

Trump sagt: «Unsere Hunde haben ihn in einen Tunnel gejagt. Er hat geweint. Dann hat er seine Sprengstoffweste gezündet.» Er sei als «Feigling» gestorben.

Informanten in Syrien erkannten einen engen Mitarbeiter von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi auf der Strasse.

Sterbliche Überreste von al-Baghdadi auf hoher See bestattet.

Der IS-Chef hat unglaubliche Gräueltaten verursacht. Baghdadi riss drei Kinder mit sich in den Tod. Auch seine zwei Frauen starben.

Der US-Präsident habe die ganze Aktion via Live-Feed mitgeschaut: «Es war wie im Film.» Trump dankte allen Truppen – inklusive den syrischen Kurden, die bei der Militäroperation geholfen haben.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?