9 von 10 neuen Kaderfrauen in der Schweiz kommen aus dem Ausland
Diese Schweizer Firmen haben den höchsten Frauenanteil in der Chefetage

Vier von zehn neuen Topkader-Jobs in Schweizer SMI-Firmen sind 2021 an Frauen gegangen. Der Frauenanteil in den Geschäftsleitungen ist von 13 auf 19 Prozent gestiegen. 92 Prozent der neuen weiblichen Topkader kommen aus dem Ausland.
Publiziert: 30.01.2022 um 10:25 Uhr
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Die Private-Equity-Firma Partners Group hat mit 38 Prozent den höchsten Frauenanteil aller SMI-Firmen.
Foto: Nathalie Taiana

Die gute Nachricht: Der Frauenanteil in Schweizer Firmen steigt. Vier von zehn neuen Topkader-Jobs in Schweizer SMI-Firmen sind 2021 an Frauen gegangen. Die schlechte Nachricht: Frauen sind immer noch massiv untervertreten. Ihr Anteil in den Geschäftsleitungen stieg von 13 auf 19 Prozent.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Personalvermittlers Russel Reynolds Association, die der Nachrichtenagentur Keystone-SDA vorliegt.

Die Studie analysierte die Führungsgremien der 20 SMI- und 30 SMIM-Werte. Stichtag war der 1. Januar 2022. Der SMIM umfasst die grössten Mid-Cap-Unternehmen des mittelgrossen Schweizer Aktienmarktes. Bei diesen stieg der Frauenanteil in den Chefetagen um 2,3 Prozentpunkte auf 13,4 Prozent.

Spitzenreiter Zurich, Ems-Chemie und Co.

Den höchsten Frauenanteil bei den im Swiss Market Index (SMI) geführten grössten Unternehmen hat die Partners Group mit 38 Prozent. Es folgen die Zurich Insurance Group (36 Prozent) und Holcim (30 Prozent). Bei den SMIM-Firmen an der Spitze liegt die Software-Entwicklerin Temenos mit einen Frauenanteil von 42 Prozent. Bei der SIG Combibloc ist jede dritte Führungskraft weiblich (33 Prozent), bei der Ems-Chemie sind es 25 Prozent.

Seit Januar 2021 ist in der Schweiz ein Geschlechterrichtwert von 20 Prozent in den Geschäftsleitungen im Aktienrecht gesetzlich verankert. Davon sei man nicht mehr allzu weit entfernt, heisst es in der Studie. Bei den 20 SMI-Firmen fehlen insgesamt noch 14 Frauen, um den Richtwert zu erreichen. Bei den 30 SMIM-Unternehmen müssen noch 26 Frauen reinrutschen.

9 von 10 neuen Kaderfrauen aus dem Ausland

Insgesamt lasse sich die Bilanz im internationalen Vergleich sehen, heisst es in der Analyse weiter. Die Schweiz liege bei der Diversität nur noch knapp hinter Deutschland, aber bereits vor den Niederlanden, Spanien und Italien. Spitzenreiter bei der Frauenförderung in den Topkadern sind Norwegen (30 Prozent), Finnland (26,7 Prozent) und Grossbritannien (25,8 Prozent).

Mit dem höheren Frauenanteil in den Geschäftsleitungen sind die Schweizer Top-Unternehmen auch internationaler geworden. 92 Prozent der neuen weiblichen Topkader kommen aus dem Ausland. Nur gerade acht Prozent sind Schweizerinnen. Die grosse Mehrheit stammt aus dem Ausland, vorzugsweise aus den USA, Grossbritannien, Deutschland, Frankreich und Belgien. (SDA/sfa)

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