Sie wollen die Aussenwirkung unter Kontrolle haben. Ein Bild kreieren, das den Wünschen und Vorstellungen ihrer Chefs und Auftraggeber entspricht. Auch wenn es mehr oder weniger weit von der Realität entfernt ist. Apparate von Kommunikationsfachleuten sind dafür aufgebaut worden. Auch, weil die digitalen Kanäle die Verbreitung von Informationen anspruchsvoller gemacht haben.
Obwohl in Scharen tätig, begehen die Profis gravierende Fehler. Oliver Washington etwa, der Kommunikationschef von Bundesrat Beat Jans, hat in die Maturaarbeit einer Schülerin eingegriffen. Offensichtlich, weil ihm die Kontrolle über einen Gefälligkeitsdienst für Bekannte entglitten war.
Ähnlich unbedarft agierte die frühere langjährige CS-Verwaltungsrätin Iris Bohnet, die in einem «NZZ»-Interview Fragen zur Credit Suisse nicht beantwortete. Aber sich trotzdem gerne als Expertin für manch anderes präsentierte.
Sagen, was ist
Mit grossem Geschwurbel versuchen Strippenzieher, ihre Welt nach eigener Lesart darzustellen. Diese ist aber oft nur beschränkt verwandt mit der Realität. Selbst wenn immer mehr Kommunikationsfachleute das Bild schönmalen. Anstatt zu sagen, was ist, verschleiern sie unangenehme Fakten. Das zahlt sich nicht aus, die verlorene Glaubwürdigkeit ist nicht reparabel.