Unterfinanzierte Forschung
Das Sperma braucht Geld!

Die Samenqualität in der Schweiz nimmt ab. Die Forschung hat keine klaren Antworten. Um diese zu finden, brauchen die Wissenschaftler Geld. Und zwar dringend.
Publiziert: 11.02.2023 um 15:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.02.2023 um 15:36 Uhr
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Eine Spermaprobe im Labor der medizinischen Fakultät der Universität Genf.
Foto: © Fred Merz | lundi13
Benno Tuchschmid
Benno TuchschmidCo-Ressortleiter Gesellschaft

Stellen Sie sich vor: Wir sterben aus. Und wissen nicht, wieso. Beunruhigend, oder?

Nun, so weit ist es nicht. Und ja, die Schweiz hat bald neun Millionen Einwohner. Und die Erde über 8 Milliarden. Doch in den Hodensäcken und Eierstöcken dieser Welt spielt sich etwas ab, das die Wissenschaft nicht abschliessend erklären kann – und in den Köpfen vieler noch nicht angekommen ist: Die Fruchtbarkeit der Menschen nimmt ab. Und zwar immer schneller. Die Hälfte aller Menschen lebt heute schon in Ländern, in denen die Geburtenziffer so niedrig ist, dass die Bevölkerung schrumpfen wird.

Es gibt Forscher, die Antworten suchen auf die Frage, wieso wir immer mehr Mühe haben, uns natürlich fortzupflanzen. Auch in der Schweiz. Spitzenforscher, die gute Aussichten haben, Antworten zu finden. Doch ihnen fehlt das Geld.

Das muss man sich mal vorstellen: Staaten investieren Milliarden in die Erforschung anderer Planeten, Unsummen in die Digitalisierung – aber wenn es darum geht, wieso sich Unfruchtbarkeit wie eine Epidemie auf unserem Planeten ausbreitet, dann zucken wir mit den Schultern und schliessen das Portemonnaie?

Die Ignoranz muss aufhören. Denn eine Welt, in der nur noch wohlhabende Menschen dank einer teuren Fortpflanzungsmedizin Nachwuchs haben können – das ist eine Welt wie aus einem schlechten Science-Fiction-Film.

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