Auf einen Blick
- Wegen des Wintereinbruchs hielten viele Züge den Zeittakt nicht ein
- Umsichtiges Fahrverhalten, blockierte Weichen und Türen sorgten für Verspätungen
- Trotz Ausnahmesituation hat die Schweiz die pünktlichste Bahn Europas
Probier’s mal mit Gemütlichkeit – auch wenn dein Zug wegen des Schnees Verspätung hat und du irgendwo feststeckst. Klar: Wer am Donnerstagabend am Bahnhof in Bern oder Zürich auf den Zug wartete, konnte sich vorkommen wie an einem deutschen Bahnhof. Wegen des «witterungsbedingten Schienenzustands» hatten die Züge teils massiv Verspätung. Die Geduld der Reisenden wurde auf die Probe gestellt. Doch ist das wirklich ein Grund für erhitzte Gemüter? Schliesslich sind die SBB die pünktlichste Bahn Europas – und ein solcher Ausnahmezustand alles andere als gewöhnlich.
Trotzdem kam landauf, landab die Frage auf: Waren die SBB nicht genügend auf den Wintereinbruch vorbereitet? Schliesslich war schon Tage zuvor klar, dass es schneien würde. Doch so einfach ist die Sache nicht – vor allem, wenn dies flächendeckend zur selben Zeit in sehr grossen Mengen geschieht. Weichen wollen gereinigt und Schneehalden geräumt werden. Lokführerinnen und Lokführer müssen ihr Fahrverhalten den Umständen anpassen. Hinzu kommen blockierte Türen und Passagiere, die länger zum Einsteigen brauchen, weil sie sich den Schnee von den Schuhen klopfen müssen. Das alles führt zu Folgeverspätungen.
Inzwischen ist das Chaos vorbei, der Schnee fast vollständig geschmolzen. Und es bleibt die Erkenntnis, dass sich ärgern wenig bringt, dass man den Schnee geniessen sollte, solange er liegt. Ein Tipp für die, die sich trotzdem aufregen: Schneeengel machen, das wirkt entspannend.