Provokation des «Weltwoche»-Chefs in Moskau
«Gewähren Sie Roger Köppel genügend Freiraum!»

Wie geht man mit den immer neuen Tabubrüchen des SVP-Nationalrats um? Vielleicht sollte man bei Elternratgebern nachschauen.
Publiziert: 30.04.2023 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.04.2023 um 17:10 Uhr
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SVP-Politiker Roger Koppel bei seinem Besuch in Moskau.
Foto: Twitter/Roger Köppel
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Reza RafiChefredaktor SonntagsBlick

Wie geht man mit Roger Köppel um? Vorgestern hat ein russischer Marschflugkörper in der zentralukrainischen Stadt Uman in ein Wohnhaus eingeschlagen. Unter den 23 Toten sind mehrere Kinder.

Zeitgleich war der SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chef in Moskau und lächelte zusammen mit Putins aggressivstem Propagandisten Wladimir Solowjow in die Kamera. «Blitzgescheit, lustig, Russlands Woody Allen», schwärmte Solowjows neuer Schweizer Bekannter.

Der Fall ist klar: Da sucht einer seine Rolle als Provokateur. Aber soll man die immer neuen Tabubrüche totschweigen oder kritisieren?

Vielleicht sind Ratgeber für Eltern hilfreich. «Kindliches Trotzverhalten – wie damit umgehen?», heisst es etwa auf kindergesundheit-info.de.

Ersetzen wir mal «Ihr Kind» durch Roger Köppel:

«Gewähren Sie Roger Köppel genügend Freiraum, in dem er seine altersgemässen Erfahrungen machen und seine Neugier einsetzen kann.»

Weiter: «Schenken Sie einem ‹Trotzanfall› möglichst wenig Beachtung, solange Roger Köppel hierdurch nicht in Gefahr gerät, und versuchen Sie, möglichst gelassen zu bleiben.»

Und noch ein wertvoller Hinweis: «Vermitteln Sie Roger Köppel immer, dass Sie zwar eine bestimmte Situation und ein bestimmtes Verhalten nicht gut finden, nicht aber ihn selbst ablehnen.»

Familienhandbuch.de wiederum rät: «Dem Trotzanfall sollte möglichst wenig Beachtung geschenkt werden.»

Dann probieren wir mal das aus und hoffen.

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