Der SVP-Nationalrat und «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel (58) ist vergangene Woche nach Moskau gereist. Wenige Tage nachdem die russische Botschaft in Bern einem «NZZ»-Journalisten wegen eines kritischen Artikels mit Straflager gedroht hat, flaniert Köppel über den Roten Platz, postet Selfie an Selfie und lobt das schnelle Handynetz in der russischen Hauptstadt.
Wie nun bekannt wird, ist der Politiker auch nach Moskau geflogen, um einen der bekanntesten Propagandisten des Putin-Regimes zu treffen. Wladimir Solowjow (59) ist TV-Moderator bei Russlands Staatssender Rossija 1 und wird auch als Putins «Chef-Hetzer» bezeichnet. Er ist mit Sanktionen belegt.
Diese Aktion sowie der gesamte Besuch kommen bei der Blick-Community sehr schlecht an.
«Unverzeihlich und unerträglich»
So schreibt Leser Paul Werro: «Herr Köppel, dieser Bericht über Ihren Aufenthalt in Russland schockiert mich. Sie schaden ihrer Partei. Sie zeigen ein respektloses Verhalten gegenüber allen Menschen der Ukraine.» Leser Patrick Bargetzi doppelt nach. «Eine derartige Anbiederung an ein Regime, welches ein demokratisches Land überfallen hat und für so viele Tote die Verantwortung trägt, ist schlichtweg unverzeihlich und absolut unerträglich.»
Roland Dannacher ist ebenso schockiert, hält sich aber kurz: «Dieses Vorgehen passt ganz offenbar sehr gut zur SVP. Einfach unglaublich!» Kurz und bündig teilt auch Timo Meier seine Meinung mit. Er findet die gesamte Aktion einfach nur widerlich. «Mehr muss man dazu nicht sagen», ergänzt er.
Unerträgliche Berichterstattungen
Und die Verachtung in der Kommentarspalte scheint kein Ende zu haben. Denn auch Thomas Aichele findet den Russland-Besuch taktlos – es sei unerträglich, was Köppel von sich gebe. «Russland, welches einen brutalen Krieg gegen die ukrainische Bevölkerung führt, auch noch zu umgarnen, ist mehr als geschmacklos», schreibt er dazu.