Mitte-Bundesrätin Viola Amherd zeigt ein Herz für grüne Themen. Am Mittwoch legte die VBS-Chefin dar, wie nachhaltig die Armee künftig Krieg üben will. Umweltfreundlichere und energieeffizientere Schützenpanzer sollen beschafft werden, zudem elektrisch angetriebene Personenwagen und Gabelstapler. Ausserdem will die Verteidigungsministerin an zwölf Militärstandorten Fotovoltaikanlagen mit einer Fläche von insgesamt 17'000 Quadratmetern bauen.
Wie ernst es Amherd mit dem Umweltschutz ist, zeigt ihr Umgang mit belasteten Armeestandorten. So lässt sie derzeit abklären, wie knapp 5000 Tonnen Munitionsrückstände aus dem Neuenburgersee gefischt werden sollen. Die Schiessübungen in Forel liess Amherd bereits 2021 pausieren. Gut möglich, dass sie nie mehr aufgenommen werden.
Auch politisches Kalkül mag Amherd zu diesen Schritten veranlasst haben. Wenn in Mitholz BE für 2,6 Milliarden Franken Munitionsreste aus dem Berg geräumt werden sollen, kann man nicht gleichzeitig scharf auf Ziele in einem Umweltschutzgebiet schiessen.
In Mitholz stellt sich die Frage, wer für die Rechnung aufkommen soll. Dabei weiss jedes Kind, dass es nach dem Spielen den Sandkasten aufräumen muss. Verursacherprinzip nennt man das: Wer in der Natur Abfall hinterlässt, muss fürs Saubermachen zahlen. Deshalb gehören die Mitholz-Milliarden ins Militärbudget.
Die Schweiz hätte dann vielleicht nicht die beste Armee der Welt – dafür aber die umweltfreundlichste.