Gefährliches Spiel
Mit Technologien gegen die Klimakrise

Die Menschheit setzt viel Hoffnung auf Technologien, wenn es um den Klimawandel geht. Und spielt damit mit dem Feuer, findet Redaktorin Dana Liechti.
Publiziert: 26.09.2021 um 11:53 Uhr
|
Aktualisiert: 26.09.2021 um 11:54 Uhr
1/2
Der Klimawandel schreitet voran – mit verheerenden Folgen.
Foto: AFP
Dana Liechti

Die grosse Hoffnung im Kampf gegen die Klimakrise: Sie liegt aktuell in neuartigen Technologien. Denn von gesetzlichen Regulierungen wollen viele Menschen nichts wissen. Davon zeugt das Nein zum CO₂-Gesetz am 13. Juni.

Nur: Entwicklung und Ausbau von heilsversprechenden Technologien wie der Entfernung von CO₂ aus der Luft sind nicht nur teuer. Man braucht dafür auch Zeit, die wir angesichts der fortschreitenden Erderwärmung und des schwindenden CO₂-Budgets gar nicht mehr haben. Ausserdem spielen wir mit dem Feuer, wenn wir uns darauf verlassen, unsere Lebensgrundlagen mit solchen Erfindungen retten zu können.

Was, wenn wir in ein paar Jahren merken, dass deren Nutzen gar nicht so gross ist wie erhofft? Ganz zu schweigen davon, dass wir so die Verantwortung auf jüngere und kommende Generationen abschieben. Der schnellste und sicherste Weg, die Emissionen zu senken, geht darum unweigerlich über Aufpreise und gesetzliche Regulierungen für die Wirtschaft und den Finanzplatz.

Dass dieser Weg über kurz oder lang doch noch eine Mehrheit findet, ist keineswegs illusorisch: Immerhin fiel das Nein zum CO₂-Gesetz nur sehr knapp aus. Überhaupt wäre es an der Zeit, dass wir uns selbst nicht mehr länger als unwillige und träge Wesen verstehen, die nicht fähig sein sollen, im Tausch gegen eine gute Zukunft für unsere Kinder und Kindeskinder auf gewisse Dinge zu verzichten.

Ob zögerliche Politik oder zaudernde Bevölkerung: Eigentlich hätte Umweltministerin Simonetta Sommaruga die passenden Worte – noch aus der Corona-Krise – ja schon parat: «Jetzt muss ein Ruck durch unser Land gehen!»

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?